Auf dem Weg zur schönen Sennerin…..und auch sonst bietet die Tour des Muverans sensationelle Eindrücke!

Alp-La-Vare-MuveransJeder kennt sie, zumindest vom Hörensagen. Nein! ….nicht die schöne Sennerin, die sich zum geflügelten Wort dieser Tour entwickeln sollte.  Die großen Namen wie Mont Blanc, Les Diablerets, Dents du Midi oder die Eisgipfel der Combin. Und alle kommen sie vor auf einer herrlichen, etwa fünftägigen Runde um das Grand Muverans Massiv, das sich 3051m hoch über dem Rhonetal, im Wallis, aufbaut. Wenn auch “nur” in Form spektakulärer Ausblicke! Die faszinieren zwar, können uns aber trotzdem nicht ablenken von Alp-La-Vareeinigen Highlights die die Tour auf mittleren Höhen jenseits der 2000er Grenze auch zu bieten hat. Inklusive Blick auf “Die schöne Sennerin”!  Ob es nun die Jahrhunderte alten Weisstannen am Lac de Derborance sind, die in einer archaisch anmutenden Landschaft stehen, die den Wanderer augenblicklich virtuell nach Kanada versetzt, oder das Aufeinanderknallen der Steinbockgehörne die im Kampf um die Weibchen in unzugänglichen Schuttkaren hoch über uns als Waffen dienen. Karge aber eindrucksvolle Pässe, herrliche Hochtäler, die bereits erwähnten Sensationspanoramen und einBuvette-La-Varee sehr gute Hütteninfrastruktur sind Zutaten, bei denen man sich eigentlich wundert, dass diese Tour nach Schätzung der örtlichen Hüttenwirte pro Saison wohl nur von etwa 500 Wanderern begangen wird. Vielleicht liegt’s ja daran, dass die Runde schon erobert sein will. Oder doch daran, dass alle auf der nahegelegenen Tour du Mont Blanc unterwegs sind? Knackige Höhenunterschiede, Strecken auf denen die Wasserversorgung im Sommer gut geplant sein will und etwas ausgesetzte Varianten, die auch nicht jedermanns Sache sind könnten ihren Teil dazu beitragen, dass man hier noch seine Ruhe hat.

Alp-La-Vare-TafelEines unserer Highlights auf der Tour des Muverans ist sicher die Alpage de la Vare die in einem herrlichen, langestreckten Hochtal liegt. Als wir zum Einstieg der Tour über Villars anreisen und dann den Weg über Anzeinde unter die Sohlen nehmen, ahnen wir noch nicht welche tollen Eindrücke unterschiedlichster Art uns an diesem Ort erwarten sollten. Knallgrün setzt sich der Wiesenboden des La Vare Hochtales von den 1000 Meter höher aufragenden stahlgrauen Gipfeln dieLa-Vare-Muverans es umgeben ab. Wie ein grüner Leuchtstreifen geleiten uns die Wiesen ohne auch nur eine MöglichkeitAlp-La-Vare-Fromagerie sich zu verlaufen zur gleichnamigen Alpe. Einfach die Gebäude, aber umso liebevoller im Detail dekoriert. Ob das die Blumenkästen sind, die die Fenster schmücken, oder die handbemalte Schieferplatte, die quasi als Aushängeschild dient. In den liebevollen Details wird klar, dass hier wohl eine (schöne?) Frau wirken muss. Als wir uns erschöpft vor der Hütte und neben der mongolischen Jurte(!), in der man auch übernachten kann niederlassen, erkennen wir sehr schnell, dass Nathalie und Pascal den Anspruch haben, trotz einfacher “Architektur” aus dieser Alm einen Kraftort zu machen. Und wie den beiden das gelungen ist!
Das Gipfelpanorama ringsum ist eindrucksvoll. Doch das kulinarische Panorama, das uns beim Abendessen erwarten sollte hatte es ebenfalls in sich. Das beginnt bereits mit dem außergewöhnlichen Speiseraum, in dem die beiden mit einfachsten Mitteln eine heimelige Atmosphäre geschaffen haben. Blanke Bretter liegen auf grobem Schotter der den Alp-La-Vare-KaesetellerFußboden des Raums bildet. Die runden Tische mit ihren fest angebauten Bänken ringsum sollten sich bald mit all dem was die Alpe und die umliegenden Berge bieten füllen und so der spröden Gemütlichkeit des Raums die Krone aufsetzen. Pascal ist Schäfer aus Leidenschaft und zieht mit seinen Herden bei Wind und Wetter durchs Wallis. Dass dabei ein Käse entsteht der seinesgleichen sucht, ist beinahe zu erwarten. Und dennoch bedarf es der Alp-La-Vare-BrotzeitKunst der “schönen Sennerin” um die Rohmilch dermaßen zu veredeln, dass man sein Lebtag keinen Käse aus dem Supermarkt mehr anrühren möchte! Und wie das geht sollten wir am nächsten Morgen, zusammen mit Nathalie, live erleben dürfen. Doch zuvor hieß es die herrlich in Kräuteröl eingelegten Käse und die vielfältigen Fleischspezialitäten der Alpage de la Vare zu verkosten. Dass da auch die Wurst und der Schinken von der Gämse nicht fehlen darf ist klar. Und schon bei der Betrachtung der liebevoll dekorierten Alp-La-Vare-KaesereiTeller ist da wieder dieses Gefühl, dass hier wohl eine “schöne” (?)Sennerin ihr Unwesen treibt. Wir sollten nicht lange auf die Folter gespannt werden um das Rätsel zu lösen. Nathalie (!) und Pascal gesellen sich zu uns an den Tisch vor dem wohligen Kachelofen und dann war alles klar! Und am nächsten Morgen erleben wir Nathalie in der kleinen Käserei bei der Herstellung des in Kräuteröl eingelegten Frischkäses……und möchten bleiben. Wegen des Käses natürlich! Aber wie war das mit Rundtouren? Nur wer weiter geht kommt zurück.

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2 Kommentare zu “Auf dem Weg zur schönen Sennerin…..und auch sonst bietet die Tour des Muverans sensationelle Eindrücke!”

  1. Jensum 22:08

    Danke für den schönen Tourenbericht! Bei den Fotos der Teller mit den Spezialitäten ist mir das Wasser im Mund zusammen gelaufen ;-)

  2. Reingold Messnerum 07:41

    Wahnsinn! Das ist ja eine visuelle Geschmacksexplosion! Keine minderwertigen Füllstoffe sondern puristische, regionale Küche! Das war doch hoffentlich alles Bioware, oder ?!
    Auch zur Tour: Respekt! Hätte ich mir nicht zugetraut!

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