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Zu Gast bei der “angeheiterten Grille” im Val Sesia….ein dreistufiges Genusskonzept auf der Grande Traversata delle Alpi

Wir sind wieder im Piemont und  wieder auf der GTA, jenem traumhaften Weg der in ca. 50 Etappen den Westalpenbogen vom Hinterland des Lago Maggiore und Orta Sees bis zum Mittelmeer durchquert. Und diesmal sind wir sogar aus kulinarischen Gründen auf einem uns bereits bekannten Teilstück im Parco Naturale Alta Val Sesia unterwegs. Im Ristorante Lo Scoiattolo hatten wir uns am Vortag bereits auf höchstem Niveau gestärkt. Also war ein bodenständiges piemontesisches Genußerlebnis genau das richtige Kontrastkonzept für diesen Tag.

Albergo Tagliaferro Rima

Zwischen den Genüssen in Carcoforo und dem auch schon mal für Slow Food Events genutzten “Grillo Brillo”, der angeheiterten Grille eben, liegt allerdings der 2531 Meter hohe Colle del Termo. Entsprechend simpel ist das Höhenprofil des Tages: 1200 Meter hinauf und drüben 1100 Meter hinunter. Der Lohn der Mühe ist ein schön restauriertes Walserdorf mit seinen einmaligen Eindrücken, ein einfaches aber ganz gemütliches Posto Tappa unter dem Dach des Hauses der Nationlaparkverwaltung und eben dieses Grillenrestaurant, das sich als mehrstufiges Genusskonzept entpuppen sollte.  Brillo Grillo

Als wir vor einigen Jahren in Rima waren gab es noch die Albergo Tagliaferro, DAS Traditionshaus am Ort, benannt nach dem Hausberg. Gerne erinnern wir uns noch an das rollende Vorspeisenbuffet, das der Patron immer wieder auf einem Wagen an den Tisch heran rollte,  Ristorante Brillo Grillobis nichts mehr ging!

Auch wenn die guten Zeiten als die Albergo in den 1950ern sogar noch eigene schwarz/weiß Postkarten auflegte lange vorbei sind so finden wir doch bei der Grille einen adäquaten Ersatz, einen dreistufigen sogar.

Die Stufe 1 wird gezündet, als wir auf der hübschen Terrasse mitten im Dorf ankommen und auch deshalb herzlich empfangen werden, weil wir der Chefin einen Brief Ihrer Schwester, die unsere gestrige Unterkunft in Carcoforo bewirtschaftet, mitgebracht haben. Hier kommt  eben die Post noch mit dem Wanderer über den Berg!

Die Terrasse mit Ihren massiven Holztischen und -bänken ist der perfekte Ort um die eindrückliche Walserarchitektur und das Gesamtensemble Rima auf sich wirken zu lassen. Beim Cappuchino ist es herrlich das Treiben und das Kommen und Gehen an diesem zentralen Anlaufpunkt zu beobachten. So kann sich die Stufe 1 leicht den halben Nachmittag hinziehen. Die Kühle des frühen Abends liefert schließlich Grund genug Stufe 2 zu zünden. Im kleinen Gastraum der die Bar und ganze 2 Tische beherbergt machen wir es uns zunächst beim Cafe und dann beim ersten Glas Vino Rosso gemütlich. Da wird über den Tresen hinweg über allerhand lokale Nachrichten schwadroniert, während wir uns bereits mental auf Stufe 3 einstellen.

Pasta Brillo GrilloDie ist dann endgültig erreicht, als uns die Wirtin in das Speisezimmer ruft da das Abendessen fertig ist. Auch hier ist man weit entfernt von Gefühlen die man aus massentouristisch geprägten Etablissements kennt. Der kleine mit dunklem, fast schwarzem Holz getäfelte Raum mit seinen sechs oder sieben Tischen strahlt sofort eine einladende Behaglichkeit aus. Die Kerzenbeleuchtung tut ein übriges. Was dann aus der Küche kommt ist herrlich piemontesisch bodenständig.

Cervo con Polenta Brillo GrilloKeine Schnörkel und deswegen so authentisch! Die Klassiker wie die vorzügliche Pasta seien hier nicht weiter erwähnt, aber der Hauptgang verdient besondere Beachtung. Hirschbratwürste in einer herrlicFormaggio Brillo Grilloh aromatischen Soße mit Waldpilzen und dazu eine cremige Polenta. Da bleibt nicht mehr viel Platz für den Formaggio aus lokaler Herstellung der das Menue beschließt. Wir helfen allerdings mit ausgewählten Köstlichkeiten aus dem Weinkeller nach. Und damit geht es wieder “aufwärts” als wir schließlich zu später Stunde durch die dunklen Gassen in Richtung Posto Tappa wandeln.

–> Nach Carcoforo zum Ristorante Lo Scoiattolo

Geschrieben von Michael | Abgelegt unter GTA, Hotels, Italien, Restaurants | Keine Kommentare

Zu Gast beim Eichhörnchen……

Wer sagt da, dass die Grande Traversata delle Alpi ein Weg der Entbehrungen sei? In Carcoforo, im Val Sesia stimmt das sicher nicht!

Auch wenn der GTA Wanderer einen  langen Marsch hinter sich hat, sei es von Rima oder Rimella, so wird er (oder sie) sicher noch für eine mehrgängige Stärkung am Abend aufnahmefähig sCarcoforoein. Und die sollte man unbedingt im "Lo Socoiattolo", "Dem Eichhörnchen" einnehmen. Gegenüber der zweckmäßigen Albergo Alpina bietet dieses kleine Restaurant in der kleinsten Gemeinde Italiens einen perfekten Abschluss eines gelungenen, wenn auch langen Wandertages auf dem Weg zum Mittelmeer. Pier Aldo Manetta hat hier einen kleinen aber feinen Genusstempel geschaffen, der kulinarisch einiges zu bieten hat. Das kleine Restaurant mit nur 6 Tischen beeindruckt den Besucher schon wenn er es betritt. Massive Baumstämme tragen die schräge Decke. Darunter heimelige Atmosphäre und Acessoires die (sehr) Gutes erahnen lassen. Der Blick in die Karte verwirrt zunächst. Bei mehr als 10 Gerichten in einem Menue befürchtet man schon zwSoiattolo Menue 3angsläufig nur eine Teil der Genüsse probieren zu können, bis Pier Aldo kommt und den Gast aufklärt. Die Karte beschreibt keine Auswahl, sondern die Reihenfolge der Köstlichkeiten, die "standardmäßig" an diesem Tag angeboten werden! Zur Auswahl bleibt alleine der Wein…. Also dann eben das "Standardmenue"…. Was aufgetischt wird ist ein echter Traum. Kreative Antipasti in Miniportionen, wundersSoiattolo Menue 2chön dekoriert auf dem Teller präsentiert. Ein Gang besser als der andere!  Das Menue nimmt kein Ende. Von Salsiccia bis hin zu feinsten Pasteten ist alles vertreten.  Unerreicht ist jedoch die "Trota in Carpione di Moscato" eine Forelle, die mehrere Tage in einem Sud aus Gemüse, Essig und Moscato gebadet hat. (Das Rezept gibt es bei mir auf AnfragSoiattolo Menue 1e).

Als der Kellner schließlich auch noch mit den Desserts und dem Käsewagen vorbeikommt zweifeln wir allmählich ob wir es wirklich am nächsten Tag über den Pass weiter gen Süden nach Rima schaffen werden.

Das Ristorante Lo Scoiattolo ist auch ausführlich 51vagy PTRL._SL160_im Slow Food Standardwerk "Osterie d’ Italia" beschrieben. Dieses schöne Nachschlagewerk ist der Klassiker für kulinarische Expeditionen südlich des Alpenhauptkammes und für uns ein unverzichtbarer Begleiter auf unseren Touren: 

Inzwischen ist das Restaurant unter neuer Leitung, wohl aber immer noch einen Besuch wert.

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Geschrieben von Michael | Abgelegt unter GTA, Piemont, Restaurants, Täler | Keine Kommentare

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