Archiv für das Tag 'Val Verzasca'

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Spektakuläres zwei Seen Panorama, ein Topmodel und ein pittoreskes Almdorf an der Via Alta della Verzasca, … und das alles für uns ganz alleine!

Lago-Vogorno-VerzascaÜber die Idee den schwierigsten Wanderhöhenweg der Schweiz die “Via Alta della Verzasca” im Tessin zu begehen – und zwar QUER! – hatten wir hier ja bereits berichtet. Dass uns nach unserem Prolog hoch über dem Lago Maggiore und einem Aufstieg mit spektakulären Ausblicken abends auf der Alpe Bardughe ein Topmodel erwarten würde, hatten wir allerdings beim besten Willen nicht erwartet!

Vom Lago di Vogorno hinauf zu einem der schönsten Almdörfer des Tessins
Glasklar, so sollte das Wetter sein, will man den schweißtreibenden Aufstieg vom Ufer des Vogorno Stausees mit seiner 220 Meter hohen Staumauer, an der sich die Adrenalinjunkies per Gummiseil ihren Kick holen, hinauf zur Alpe Bardughe in vollen Zügen genießen. Fast 1200 Höhenmeter und steile Wege erwarten den Wanderer. Zur Belohnung gibt’s Sensationspanoramen über den künstlichen Lago di Vorgorno hinweg hinunter zum 250 Meter tiefer gelegenen Lago Maggiore. Über dessen tiefblauen Spiegel hinweg blickt man an solchen Tagen bis zu seinem südlichem Ende und in die Po Ebene. Und nicht zu vergessen: Oben wartet dann noch eine Überraschung der unerwarteten Art …das bereits erwähnte Topmodel!

Bardughe-Lago-Maggiore-Tess

Auf ganzen 461 Metern Höhe verlassen wir den Talboden und das pittoreske Gewirr der  Rustici von Vogorno. Damit endet auch schlagartig der Trubel den die Tagestouristen, die vom Lago Maggiore herauf kommen, auf der Jagd nach dem schönsten Foto der türkisgrün strahlenden Verzasca oder der berühmten Bogenbrücke von Lavertezzo, unweigerlich verursachen. Vorbei an einigen nur zu Fuß erreichbaren romantisch gelegenen Ferienhäusern, die früher eher als Hungeralpen dem nacktem Überleben dienten, schrauben wir uns empor. Immer spektakulärer wird dabei der Blick über die Seen unter uns. Ein Steilhang der von hüfthohem Farn überwuchert ist, ist normalerweise kein Vergnügen. Hier gilt dieser Satz allerdings nicht! Denn beim Blick in die Tiefe reichen die blauen Bänder der Laghi Vogorno und Maggiore bis an den Horizont. Einfach sensationell… und schmerzlindernd, dieses Panorama!

Die Alpe Bardughe, ein Tessiner Almdorf in traumhafter Lage!
Durch üppig grüne Hänge schrauben wir uns weiter nach oben. Nur sehr langsam will sich die Höhenmesseranzeige der Zielhöhe von 1638 Meter nähern und dann Alpe-Bardughe-Tessin

passiert es doch unvermittelt. Der steile Hang neigt sich plötzlich zurück und geleitet uns durch saftige Wiesen auf eine natürliche Panoramaterrasse die kein Architekt besser hätte planen können! Genüsslich und voller positiver Erwartung schlendern wir ins “Dorf”. Und stellen fest, dass die heutzutage überwiegend als Capanna-Bardughe

Ferienhäuschen genutzten Granithütten fast alle im Dornröschenschlaf liegen und wir dieses Kleinod an diesem Tag für uns alleine haben. Zwei der ca. 20 Hütten dienen als gut ausgestattete Selbstversorgerunterkunft die im Sommer für Wanderer immer offen steht. Was für ein Ort! Die kleine Hütte die die Küche beherbergt ist bestens ausgestattet so, dass dem genussvollen Mahl, Bardughe-Alm-Tessindas man allerdings selbst hochtragen muss, nichts im Wege steht.

Über der Hütte trohnt die 2442 Meter hohe Pyramide des Pizzo di Vogorno die auch beim Blick nach oben einen tolles Panorama beisteuert. Und vor der heimelig kleinen, liebevoll restaurierten Unterkunft steht einer dieser von der Sonne auf kuschelige 35 Grad vorgeheizten typischen Tessiner Granittische über deren zentnerschwere Platte hinweg man einen erstklassigen Blick über fast den gesamten Lago Maggiore genießt.

Was für ein Genussplatz! Und das alles unter “Aufsicht” eines Topmodels! Das kommt so schrill daher, dass man es schon fast wieder schön finden muss. Auch wenn die Art und Weise in der das Dach der Nachbarhütte mit einem ehemaligen Webeplakat “renoviert” wurde sicher nicht den Anforderungen des Denkmalschutzes genügt:

Alpe-Bardughe

Am “beheizten” Granittisch saugen wir dieses Kraftpanorama in uns auf, genießen mitgebrachte lokale Köstlichkeiten und bemerken dabei kaum wie es langsam aber sicher Abend wird. Und auch dieser sollte noch imposante Überraschungen für uns Salametti-Tessinbereit halten!

Mit zunehmender Dunkelheit zeichnet sie sich immer deutlicher ab, die funkelnde Lichterkette die den Lago Maggiore umgibt. Der Horizont beginnt zu glühen und man könnte meinen das dort sichtbare Mailand stünde in Flammen. Glücklicherweise ist es nur eine optische Täuschung die vor allem der Lichtverschmutzung durch die Mailänder Flughäfen geschuldet ist. Imposant ist der Anblick allerdings trotzdem:

Lago-Maggiore-Night

Es wird ein langer, im positivsten Sinne einsamer Abend in einer Aussichtsloge erster Güte. Kaum zu glauben, dass uns schon morgen ein weiteres Highlight der “Via Alta della Verzasca” erwarten sollte, wenn auch mit einem Umweg über das uns 1200 Höhenmeter tiefer zu Füßen liegende Tal. Eben “Via Alta Verzasca - QUER!”  Lesen Sie mehr an dieser Stelle.

Livebild von der Alpe Bardughe:

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Geschrieben von Michael | Abgelegt unter Hütten, Lago Maggiore, Schweiz, Tessin | Keine Kommentare

Via Alta della Verzasca….QUER! Der schwierigste Wanderhöhenweg der Schweiz: Prolog hoch über dem Lago Maggiore.

AL-Legn-Panorama-MaggioreDas Verzascatal im Tessin ist, selbst wenn man sich auf Wanderungen im Talboden beschränkt, schon traumhaft schön! Aber was die Società Escursionistica Verzaschese (SEV) oben auf dem Grat, in schwindelerregender Höhe über dem Talgrund erschaffen hat, sucht seinesgleichen! Die Idee geht zurück bis 1983 und findet schließlich mit der Eröffnung 1994 ihre Verwirklichung.

Lago-Maggiore-HelicopterIn vier bis fünf Tagen führt die Via Alta della Verzasca am Grat entlang, von Selbstversorgerhütte zu Selbstversorgerhütte und garantiert dem Extremwanderer Freuden in der höchsten Kategorie der Schweizer Wanderskala…T6. Nicht umsonst dient er auch in den Führern des Schweizer Alpen Clubs als offizielle Referenz für diesen (höchsten) Schwierigkeitsgrad. Im Klartext heißt das: Stundenlanges “gehen” über Felsgrate mit links und rechts jeweils hunderten von Metern heisser Luft unter den Sohlen! Ein Fehltritt mündet unweigerlich in einer Tragödie, so einfach ist das an vielen Stellen dieses spektakulären Wegs! Mit anderen Worten nichts für uns Genusswanderer. Aber die Hütten die der Weg verbindet und die liebevoll, oft aus Ruinen, mit viel Geld und Arbeit vom SEV in gemütliche Refugien verwandelt wurden, reizten uns schon seit langem sehr. Was also tun?

Kann man einen Höhenweg auch quer begehen?

Lago-Maggiore-NachtUnd ob! In uns reift mehr und mehr das Konzept die herrlichen Hütten der Via Alta della Verzasca zu besuchen, ohne die Gefahren der exponierten Grate auf uns zu nehmen. Was liegt da näher als den Weg quer zu begehen? Will heißen jeweils aus dem Tal aufzusteigen, die wunderschönen Hütten teils mutterseelenalleine (!) zu genießen, wieder ins Tal zu gehen, Proviant zu tanken um dann einige Kilometer weiter talaufwärts das Gleiche mit der nächsten Hütte zu wiederholen! Drei Hütten in vier Tagen…und immer bestens versorgt, da das Auto im Tal mit seiner Kühlbox allmittäglich als kulinarische “Tankstelle” fungiert. So entsteht eine traumhafte Kette von Hütten, die Individualisten unter den Berggängern lieben werden: Alpe Bardughe, Capanna Cornavosa, Capanna Costa.

Prolog hoch über dem Lago Maggiore

Al-Legn-PresidenteDoch solch ein Projekt erfordert es zunächst einmal mental im Tessin anzukommen. Was wäre da besser geeignet, als eine Akklimatisationsnacht 1600 Meter über Brissago und dem See auf unserer Lieblingshütte, Al Legn? Alleine hatten wir gehofft… doch die Capanna ist wohl inzwischen so bekannt, dass das Ende August kaum möglich erscheint. Aber auch die Gesellschaft Gleichgesinnter hat ihren Reiz! Und so lassen wir uns inspirieren von dem Paar aus dem Berner Oberland, das mit 65 Jahren zum ersten mal ins Tessin reist (warum soll man auch dahin fahren, wenn man 4000er vor der Tür hat?), oder von der Tessinerin, der man auch als Nordlicht ihr bis dahin unbekannte Tessiner Touren Tipps geben kann. Ganz zu schweigen von den Tessinern die extra aus USA angereist sind um die Ferien in den heimatlichen Bergen zu verbringen. Und begleitet wird das alles von Franco, dem Presidente. Dem Chef der Amici della Montangna Brissago, die dieses Refugium erschaffen haben. Er bekochte uns mit einem grandiosen Menue, dessen Höhepunkt ein geniales Risotto von selbst gesammelten Steinpilzen war. Später, als die internationale Crew sich bereits dem Matratzenlager Lago-Maggiore-bei-Nachtwidmet, genießen Franco und ich die sensationelle Nacht incl. Sternenhimmel vor der Hütte. Der Lago Maggiore mit seiner ihn über zwei Länder hinweg umgebenden Lichterkette unter uns, im Norden der Alpenbogen im Vollmondlicht auf Augenhöhe und im Süden die Po Ebene und Mailand mit ihren Millionen künstlichen Lichtern unter uns. Was für ein Kraftort!!!

Brissago-Inseln-SonnenaufgaMit anderen Worten, genau der richtige Platz um sich im nächtlichen Gespräch auf der Hüttenterrasse,  mit Blick von Mailand bis zum Piz Bernina,  von Franco, il Presidente, die Interna der Gegend erklären zu lassen und sich damit mental auf die nächsten Tage vorzubereiten. Auf die Via Alta della Verzasca QUER! Und als über den Brissago Inseln die Sonne aufgeht und das erste Boot seine Linien in den Lago Maggiore zieht, gibt es kein Halten mehr!

Mehr dazu finden Sie hier…..

Geschrieben von Michael | Abgelegt unter Hütten, Lago Maggiore, Schweiz, Tessin | Keine Kommentare

Über den Zuckerberg ins Valle Verzasca

Wasserfall-Aufstieg-Monte-Zucchero Der Name verspricht einem die Tour zu versüßen! Allerdings sollte es dennoch kein reines Zuckerschlecken sein unterhalb des Gipfels des Monte Zucchero vom einsamen Val Osura hinüber nach Sonogno ins Valle Verzasca zu queren.

Vor dem einfachen aber in bester Aussichtslage positionierten Rifugio Sambuco genießen wir das Frühstück mal wieder am von der Morgensonne erwärmten Granittisch. Hinter uns in den Süd(!)-hängen des Monte Zucchero (2735m) hat der schneereiche Winter seine Spuren hinterlassen. Die sollten uns noch beidseitig dieses Überganges zu schaffen machen. Der Blick hinunter ins Val Osura fesselt uns so sehr,  dass wir erst spät loskommen, als die Sonne schon in den Schneefeldern ihr Werk verrichtet. Über Blockfelder, aber stets

Blick-ins-Val-Ossura Aufstieg-Bocchetta-di-Muegaia

gut erkennbar führt der Weg in Richtung des Überganges empor. Mit zunehmender Höhe wird der Blick freier und geht über die Grate rund um den Kessel des Corte del Sambuco bis zum Monte Rosa. Wir allerdings konzentrieren uns nun mehr auf die Frage wie wir bei der Schneelage am besten die Bocchetta di Mügaia (2518m) erreichen. Über eine selbst in den sulzigen Schnee gestapfte Treppe , oder doch besser durch die großen Blockfelder, die sich links und rechts des riesigen Schneefeldes die letzten 200 Höhenmeter zur Scharte emporziehen? Nach einigen Versuchen entscheiden wir uns für die weiße Variante. Schnee im Hochsommer also….. Ächtzend wechseln wir uns beim Spuren ab, immer mit respektvollem Blick hinunter, um abzuschätzen wo wir im Zweifel landen, sollten wir auf dem steilen Schneefeld ausgleiten. In den Felsen oder in der matschigen Mulde am Auslauf des konkaven Schneebandes. Beide Varianten hätten wohl ein sehr unterschiedliches Ergebnis zur Folge……

Blick-auf-Sonogno-Val-Redorta Allerdings sollte es nicht zum Ernstfall kommen. Etwas ausgepowert stehen wir in der schneebedeckten Scharte und blicken erwartungsvoll hinüber und hinunter. Exakt 1600 Höhenmeter tiefer erblicken wir am Talschluß des Val Redorta Sonogno, unser heutiges Ziel. Etwa 4,5 Stunden kann man schon rechnen bis im schönen Grotto Efra kurz vor dem Dorfeingang Linderung naht! Bocchetta-di-Muegaia-Blick-Allerdings war zunächst auf Grund der Schneelage nicht klar ob wir es überhaupt bis dahin schaffen! Meter dick waren sie noch die Schneefelder im oberen Teil des Abstiegs. Mit hohen Randklüften. Und zudem konvex, so dass im Gegensatz zur Südseite nicht abzuschätzen war wo ein Sturz enden würde. Vorsichtig tasten wir uns hinab! Schließlich entspannt sich die Schneelage, aber nicht das Gelände. Treppenförmig ist es, das Höhenprofil im oberen Teil. Immer wieder geht es über Steilstufen hinab, von denen wir spontan angenommen hätten, dass sie Wasserfaelle-Val-Redortafür Wanderer nicht zu machen sind. Aber es geht und die Vorfreude auf eine gepflegte Übernachtung in der Albergo Alpino im schönen “Granitdörfchen” Sonogno steigt.

Auf ca. 1600 Metern holt der Weg weit durch sehr schönen Lärchenwald nach Norden aus und quert die Alpe Püscen. Die Landschaft wird lieblicher und grüner. Wasserfälle und Wildbäche aller Orten! Und erste Rustici (zu romantischen Wochenendhäuschen ausgebaute Grantihütten) Abstieg-Alpe-Puescendeuten unmissverständlich die Nähe des Tals an. Mit glühenden Sohlen absolvieren wir die letzten 45 Minuten auf dem kleinen Asphaltsträßchen im schönen Val Redorta. Am Grotto Efra kommen wir allerdings nicht vorbei ohne einen dringend nötigen Elektrolytausgleich vorzunehmen! Sonogno begrüßt uns schließlich als tessiner Musterdörfchen, was offensichtlich auch so manchem Tagestouristen nicht verborgen blieb. Aber bald kehrt abendliche Ruhe ein, als wir Sonogno-und-Monte-Zuccheroauf der Terrasse der Albergo im letzten Licht des Tages zurück auf den Monte Zucchero und auf unsere  Abstiegsrute blicken und dabei einen Merlot del Ticino genießen. Dabei dient uns der Kirchturm von Sonogno als Wegweiser, der mit seiner Spitze, beim richtigen Standort des Betrachters, direkt auf die Bocchetta di Mügaia zeigt!

Vom Valle Maggia ins Val Verzasca

….erkunden Sie mehr Touren rund ums Val Verzasca und im Tessin!

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Geschrieben von Michael | Abgelegt unter Schweiz, Tessin, Täler | Keine Kommentare

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