Über den Pass da Casnil Sud zur Albigna Hütte….die Tour durchs Schotterwerk.

Wir hatten ja schon den halben gestrigen Nachmittag Zeit die 500 Meter hohe Schotterflanke von der Terrasse der Fornohütte aus zu studieren. Aber erst als wir am Fuß stehen wird wirklich klar warum der Pas da Casnil Sud gerne als Beispiel für die Kategorie T4 der Schweizer Schwierigkeitsskala genannt wird. Die heißt dann “Alpinwandern”, im Gegensatz zu “Bergwandern”.

Forno Hütte Forno Gletscher

Aber zunächst schrauben wir uns mal von der Fornohütte durch den Moränenschutt des Fornogletschers 150 Meter hinunter, bis wir dessen apere Reste erreichen. Mit ordentlichem Respekt starten wir die Überquerung des an dieser Stelle fast ebenen Gletschers um Richtung Nord-West den Einstiegspunkt auf der anderen Seite zu erreichen. Ein Bach der vom Pass da Casnil herunterkommt dient als Orientierungspunkt. Auf der orographisch rechten Seite geht’s hoch. Doch zunächst erfordern die offenen Spalten und Löcher unsere volle Aufmerksamkeit. Begleitet vom Gegurgel des Schmelzwassers, das in allen Ritzen Richtung Bergell unterwegs ist, erreichen wir nach ca. 1 Stunde (ab Hütte) die andere Seite des Gletschers und damit den Einstieg in den Aufstieg.

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Wohin das Auge reicht loses Geröll und Schotter in allen Korngrößen! Der Steilhang macht keinen sehr vertrauenserweckenden Eindruck. Alles scheint irgendwie in Bewegung zu sein, egal wohin man tritt.

Wir kämpfen uns hoch, 2 Schritte vor, einen halben zurück. Hausgroße Felsblöcke sorgen für Abwechslung in einer grandiosen Szenerie. Nach einer Steilstufe erreichen wir schließlich den mit weichem Schnee gefüllten Kessel unterhalb des Passes. Der gleichmäßige sanfte Schlußanstieg ist sehr willkommen, da wir die Höhe von fast 3000 Metern nun doch spüren.

Auf 2947m haben wir es geschafft. Ein grandioses Panorama tut sich auf. Albigna Stausee, Albingna Hütte, die Geltscherwelt um uns herum und die Eindrücke aus dem Schotterwerk verbinden sich mit dem Weitblick ins mediterrane Bergell zu einem phantastischen Erlebnis.

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Die “Ernüchterung” kommt beim Abstieg durch massive Blockfelder hinunter zur 600 Meter tiefer gelegenen Albigna Hütte. Da grüßen alle Knochen!  Albigna Hütte

Das ist aber schnell vergessen, als wir hinter (!!!) der Albigna Hütte auf der Terrasse in der Sonne sitzen und unseren Abstiegsweg nochmal mit einem Glas Rotwein in der Hand studieren. Warum die Terrasse der traumhaft gelegenen Hütte allerdings hinter dem Haus ist, das dann den Blick auf den Albignastausee und ins Bergell versperrt, haben wir nicht herausgefunden…

–> weiter ins Bergell, nach Soglio

–> vom Val Malenco zur Fornohütte

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Ein Kommentar zu “Über den Pass da Casnil Sud zur Albigna Hütte….die Tour durchs Schotterwerk.”

  1. Danielum 08:42

    Das ist ‘ne schöne Tour.
    Gruss Daniel

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