Zwei Nationalparks, zwei Länder, eine Unterkunft im Jagdschloss, kühn angelegte Militär- und Jagdwege und jede Menge Traumpanoramen, das alles begegnet dem Wanderer im Grenzgebiet zwischen italienischen und französischen Seealpen!
Nur fünfzig Kilometer nördlich von Nizza, überragt von der 3297 Meter hohen Cima Argentera, erstreckt sich ein Trekkingparadies der Sonderklasse. Gesegnet mit spektakulären Wegen, traumhaften Panoramen und bestens geführten, teils geschichtsträchtigen Hütten und doch im deutschsprachigen Raum scheinbar mal wieder eine “Terra incognita”. Für uns gab es allerdings bei diesen Aussichten kein Halten mehr! Hatten wir doch den nahen Mercantour Nationalpark und die sensationellen prähistorischen Felszeichnungen im “Tal der Wunder”, nur 15 km südöstlich, noch in bester Erinnerung.
Königliche Wellness und ein Jagdschloss zum Einstieg der Umrundung der Cima Argentera.
Terme di Valdieri hatten wir als Startpunkt auserkoren. Lange schon wollten wir das einst mondäne Badeörtchen in Mitten der italienischen Seealpen, nahe Cuneo, einmal in Augenschein nehmen. Der italienische König Vittorio Emanuele II verlieh diesem Ort mit seinen bis zu 75 Grad heißen Thermalquellen, in denen man auch heute noch planschen kann, ab Mitte des 19. Jahrhunderts einen besonderen Glanz. Damals boomte der Badetourismus, was sich auch an der zu dieser Zeit stattlichen Zahl von deutlich über dreitausend Einwohnern und der königlichen Grundsteinlegung für eine Therme im Jahre 1857 ablesen lies. Dieser Glanz ist den heute noch gut 900 Einwohnern etwas abhanden gekommen, auch wenn das örtliche SPA Hotel bemüht ist den Schein der königlichen Traditionen aufrecht zu erhalten. Den König interessierte damals allerdings vor allem die Jagd an den steilen Hängen des Val Valasco. Dafür scheute er keine Mühen und lies an einem traumhaften Platz im Talschluss ein eindrucksvolles Jagdschlösschen errichten. Heute eine bewirtschaftetes Rifugio und damit ein perfektes erstes Ziel nach wunderschöner Talwanderung. Der Blick aus dem quadratischen Innenhof des “Schlosses” auf die umliegenden Gipfel im Talschluss ist herrlich und entfaltete genau die Motivation in uns, derer es bedurfte um die bestens ausgebauten Jagdsteige des Königs, die teils geradezu Wanderautobahnen gleichen, unter die Sohlen zu nehmen. Spätestens bei Ankunft im auf einer Aussichtskanzel gelegenen Rifugio Emilio Questa kehrt sich die Perspektive um. Heliblick in die Tiefe des Val Valasco! Was für ein Finale des Anreisetages!
… und plötzlich sind wir im falschen Land!
Spektakuläre See- und Bergpanoramen. Das ist der kurze Nenner auf den man den Weiterweg bringen kann. Ein Wolkenmeer trennt uns vom königlichen Rifugio Valasco im Talboden, als wir uns am frühen Morgen und nach rustikaler Nacht in Richtung Colletto del Valasco, hinter dem die atemberaubenden Seen von Fremamorta liegen, aufmachen. Das Wandeln über den Wolken gibt uns unseren täglichen Motivationsschub, der uns auf bestes ausgebauten Wegen….wir sind nicht sicher ob der Baumeister noch der jagende König war, oder schon das Militär…quasi zum Pass trägt. Was dahinter folgte war so beeindruckend, dass wir ohne es zu merken auf alpine Abwege gerieten!
Wie berauscht von den Landschaftseindrücken folgen wir der Kette der Laghi di Fremamorta. Die Kontraste könnten nicht größer sein: hier die Braun- und Grautöne einer archaischen Berglandschaft, dort, wie auf einer Perlenschnur aufgereiht, das Farbenspektakel der Laghi die in allen Blau-, Türkis- und Grüntönen in der gleissenden Mittagssonne funkeln. Und dann noch dieser Promenadenweg, …. der Baumeister war hier definitiv das Militär….., der es einem nur zu einfach machte erst am Horizont stehenbleiben zu wollen! Und der Horizont liegt in dieser Gegend nun mal oft in Frankreich. Erst am Colle di Fremamorta, an der Grenze zu Frankreich, wird uns klar, dass wir nicht wie geplant eineinhalb Stunden zuvor steil in den Talschluss des Gesso della Valetta abgestiegen sind, sondern einfach den vom Militär vorgegebenen Panoramaweg bis zum Horizont in vollen Zügen genossen haben! Beim Rückblick schaudert uns. In dieses “Loch” sollen wir absteigen, nur um den imposanten Steilhang auf der anderen Talseite an den Flanken der Argentera wieder hinauf zu steigen, zum Rifugio Remondino?
Nach kurzer Überlegung wird klar, dass dieses Vorhaben alternativlos ist, wenn wir unsere Runde vollenden wollen. Wenn man mal davon absieht, dass wir im winzigen Rifigio Regina Elena, das Mitten in diesem imposanten Talschluss liegt, hätten übernachten können. Dazu wäre es auch beinahe gekommen, als wir dort mit glühenden Sohlen als einzige Spätnachmittagsgäste vom Wirtspaar bestens mit Formaggio, Prosciutto und Vino Rosso bewirtet wurden. Die Aussicht auf eine Nacht in der etwa 800 Höhenmeter über uns gelegenen Aussichtsloge des Rifugio Remondino war dann aber doch stärker, auch wenn wir den nachmittäglichen kulinarischen Genuss beim steilen Aufstieg verfluchen sollten.
Über mondähnliche Pässe zu Panoramaplätzen der Superlative!
Der glasklare nächste Morgen am Rifugio Remondino ist einfach spektakulär. Wieder sind wir über den Wolken. Das Rifugio mit seinem charakteristischen “Wehrturm” scheint über dem Tal zu schweben als wir uns durch knackige Blockfelder in der Morgensonne in Richtung Passo Brocan empor kämpfen. Ein Sammelsurium aus Grau- und Brauntönen unter dem Stahlblau des Morgenhimmels. Auf der gegenüberliegenden Talseite überblicken wir nochmals die Mondlandschaft rings um die Laghi di Fremamorta, deren eindrucksvolle Panoramen uns gestern zum Verhängnis wurden. Dann aber geht es steil bergab zum zwischen zwei Seen, einem natürlichen und einem künstlichen, gelegenen Rifugio Genova Figari. Die Aussichtsterrasse ist zum Glück auf das Gipfelpanorama rund um den natürlichen Vertreter ausgerichtet, so dass wir in Mitten der Wochenendausflügler nicht vergessen, dass wir in einer eigentlich relativ einsamen Grenzgegend unterwegs sind.
Tags darauf wenden wir uns wieder dem Schotter des piemontesischen Hochgebirges zu….alleine! Klar hätten wir nach dem herrlichen Aufstieg zum Colle del Chiapous auch die 1200 Höhenmeter hinunter nach Terme di Valdieri noch gepackt. Alpiner Genuss aber geht anders! In diesem Fall mittels einer Übernachtung im kleinen aber feinen Rifugio Morelli Buzzi, das direkt unter der imposanten Nordostwand der Cima Argentera in bester Panoramalage positioniert ist.
Der Abstieg hat wieder etwas von Mondlandschaft… über groben Fels nähern wir uns der kleinen Hütte mit ihrer Panoramaterrasse. Die direkten Einblicke von dort in die Wand lassen trotz des nachmittäglichen Sonnenbades Gänsehaut aufkommen! Das nahe Tal sorgt im Abstieg dafür, dass wir das spektakuläre Sonnenuntergangspanorama an diesem gastlichen Ort mit nur zwei weiteren Wanderern teilen “müssen”. Und die Natur zeigt zum Abschluss des Tages noch mal was sie drauf hat. Wie ein gigantischer Kamm fächert der Nordgrat der Cima Argentera die Wolkenfetzen auf und bietet, unterstützt von der Strahlkraft der tief stehenden Abendsonne, ein wunderschönes Naturschauspiel.
Und dass die Natur der “Chef” ist wird uns spätestens beim Abstieg am nächsten Morgen klar, als wir eine Stelle mit direktem Einblick in den sagenhaft steilen Eiskanal des Couloir di Lourousa, der Route der Erstbesteiger der Cima Argentera, passieren. Es ist einer dieser Plätze, an denen an all die Opfer des “echten” Bergsteigens in Form von Kreuzen und Gedenktafeln erinnert wir. Schon wieder Gänsehaut! Da bleibt nur zu hoffen, dass wir die mit einem heißen Bad in den Thermen von Valdieri wieder in den Griff bekommen….
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