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Das “schwarze” Tal….. eindrucksvolle Walserkultur und der Blick auf das höchstgelegene Haus Europas.

Walserhof-Peccia Der Talboden des Val Vogna liegt noch in tiefem Schatten, als wir uns im gleichnamigen Rifugio auf eine herrliche Tour über den Passo del Maccagno vorbereiten. Die Gipfelkämme dieses Seitentals des Val Sesia auf der Monte Rosa Südseite glühen bereits in der glasklaren Morgensonne. Daher fällt die Vorbereitung kurz aus. Uns zieht es nach draußen in dieses herrlich einsame Tal, das wir bereits von früheren Besuchen kennen. Das schwarze Tal nennt es Eberhard Neubronner in seinem sehr einfühlsam geschriebenen gleichnamigen Werk. Wer das gelesen hat, für den wird diese Wanderung die immer Peccia-Stadel wieder durch kleine Walsersiedlungen führt und Blicke auf die an den steilen Talflanken verstreuten Walserhöfe freigibt, zu einem besonders eindrucksvollen Erlebnis. Immer wieder stößt man auf schöne Relikte dieser alten Kultur. Der Gedanke an die Härte dieses Daseins in einer wunderschönen Landschaft in der den Menschen aber nichts nichts geschenkt wird folgt auf dem Fuße. Das ruft die Erzählungen der letzten “Alten” im Tal wach, die Neubronner so eindrücklich in seinem Buch festgehalten hat. Besonders der Weiler Peccia hat es uns angetan. Nur eine Hand voll Häuser und Walserhöfe die jedoch im vollenAufstieg-Val-Vogna-1 Blumenschmuck sogar im morgentlichen Zwielicht ein herrliches Bild abgeben. Da wird die Geschichte dieses Volkes, das ab dem 13. Jahrhundert unter anderem die Täler südlich des Monte Rosa von Norden her besiedelte, spontan wieder lebendig!

Kurz oberhalb von Peccia muss man sich entscheiden. Der Aufstieg Richtung Westen führt über das Rifugio Ospizio Sottile hinüber nach Gressoney St. Jean im Lystal, während der Weiterweg dem Richtung Süden verlaufenden Tal folgend über den Passo del Maccagno nach Piedicavallo führt.  Wir entscheiden uns für letzteres, bleiben auf der Route der Grande Traversata delle Alpi und steigen gemächlich in der kühlen Morgenluft die noch im Talgrund liegt der Sonne entgegen. Die schöne Mulatierra zu Beginn macht es uns leicht. Der Torrente Vogna, der Bach der dem Tal seinen Namen gab, ist ein stetiger glasklarer Begleiter. Aufstieg-Val-Vogna

Vorbei an saftig grünen  Inseln im Bachbett geht es zügig bergan. Die ausgewaschenen Felsgumpen laden immer wieder zu einem Badestopp ein. Doch der Blick auf die in der Sonne glänzenden Grate um uns herum ist stärker. Wir erinnern uns noch gut, wie schön auch der obere, steilere Teil des Aufstiegs ist. Hier führt der Weg über herrlich saftige Matten und je höher man steigt, desto eindrucksvoller wird der Blick zurück ins Tal. Immerhin etwa 1150 Höhemmeter sind zwischen Sant Antonio und dem 2495 Meter hohen Passo del Macagno zu überwinden.

Wir haben inzwischen den Schutz des Talbodens verlassen und steigen nun in der prallen Vormittagssonne auf. Da ist so manche Trinkpause angesagt um flüssigen Treibstoff nachzuladen. Und bei einer dieser Pausen ist es dann soweit! Die wenigen Schönwetterwolken machen den Blick frei auf das höchste Haus Europas, die Capanna Margherita auf der Signalkuppe des Monte Rosa. Capanna-Margherita In 4554 Metern Höhe trohnt dieser schwarze Holzbau, der heute u.a. ein höhenmedizinisches Labor beherbergt. Unglaublich, wie es sich die italienische Königin im Jahre 1893 nicht nehmen lies zur Einweihung der nach ihr benannten Hütte im Rock und höchstpersönlich auf die Signalkuppe zu steigen! Wir haben bescheidenere aber dennoch lohnende Ziele. Obwohl die Signalkuppe einen Ausblick auf 477 Gipfel bieten soll! Wir freuen uns stattdessen auf die Mittagsrast auf der wunderschön gelegenen Alpe Maccagno, bevor es dann durch eine eindrucksvolle Blocklandschaft weiter zum Rifugio Alfredo Rivetti geht.

…zu weiteren Touren auf der Grande Traversata delle Alpi

…”Der Weg”, Klassiker von E. Neubronner zu GTA und Val Vogna

…wer sind eigentlich die Walser? (mehr Bilder aus dem Val Vogna!)

…das Rifugio Val Vogna

Geschrieben von Michael | Abgelegt unter GTA, Italien, Piemont, Täler | Keine Kommentare

Val Vogna: Ein Rifugio mit angeschlossener Kapelle, Walserkultur vor der Tür und das beste geschmorte Kaninchen südlich des Monte Rosa.

Sant-Antonio-Val-Vogna-Schi Das “schwarze Tal” kannten wir schon von früheren Besuchen. Und genau deshalb konnten wir nicht widerstehen unsere GTA Tour mit einem erneuten Besuch dieses genialen Ortes zu verbinden. “Schwarzes Tal”, so bezeichnet Eberhard Neubronner in seinem gleichnamigen Buch das Val Vogna, ein herrliches einsames Tal südlich des Monte Rosa, wenige Kilometer von Alagna Val Sesia entfernt. Hier verbindet sich grandiose Natur mit 4000er Blicken, der  Kultur der Walser und dem Charme italienischer Gastfreundschaft in einem uns bereits bestens bekannten Rifugio.

Wir haben schon einige eindrucksvolle Impressionen unserer heutigen Etappe auf der Grande Traversata delle Alpi im Kopf Rifugio-Val-Vognaals wir den Weg von Alagna Val Sesia bis nach Riva Valdobbia per Bus abkürzen. Die Vorfreude auf das Rifugio Val Vogna im Weiler Sant’ Antonio auf 1381m ist so stark, dass wir unsere geballten Italienischkenntnisse mobilisieren um den Chef des Hause per Telefon zu überreden uns in Riva abzuholen. Das spart eine gute Stunde auf dem asphaltierten Talsträßchen und verlängert somit das zu erwartende Genußerlebnis. Wir sind schließlich erfolgreich und treffen motorisiert und damit nicht ganz stilecht im Weiler Sant’ Antonio ein.

Hier erwarten uns die eindrucksvolle Kombination alter Walserhöfe, die St. Antoniuskapelle mit Ihrer schönen Fassadenbemalung und das Rifugio Val Vogna. Letzteres strahlt Dank der Rifugio-Val-Vogna-Granitdaeengagierten Besitzer unmittelbare mediterrane Gastfreundschaft aus. Liebevoll restauriert, wie zum Beispiel die gemalten Fensterläden auf der Fassade zeigen, bietet es eine erstklassige und authentische Übernachtungsmöglichkeit auf der GTA und auch auf dem großen Walserweg, der hier mit der GTA zusammentrifft.  Die Walserhöfe und die Kapelle in direkter Nachbarschaft laden noch vor dem Abendessen zu einem Spaziergang in die Vergangenheit ein. Der Blick auf die Grantilandschaft der Steindächer von Sant’ Antonio erzeugt die richtige Muße am Ende eines eindrucksvollen Tages. Wer  “Das schwarze Tal” gelesen hat kann sich dabei richtig in die letzten im Tal verbliebenen Charaktere,Menue-Rifugio-Val-Vogna die Eberhard Neubronner in seinem Buch so eindrucksvoll beschreibt, hinein versetzen. Ein heute vergessenes Tal in dem das Überleben ein harter Kampf war und für einige wenige heute noch ist….

Uns stehen weniger harte Zeiten bevor. Wir freuen uns, mit einem Glas Rotwein in der Hand auf der Bank vor dem Haus sitzend auf die zu Dolcetto-Papa-Celsoerwartenden kulinarischen Höhepunkte. Klassischer Beginn ist eine herrliche Pasta, gefolgt von dem besten Kaninschenschmorbraten  südlich des Monte Rosa. Das butterzarte Fleisch zeugt von einer liebevollen Zubereitung mit allen Wildkräutern die das alpine Tal hergibt. Dazu traditionell eine cremige Polenta, Mangold und Insalata. Und über all das wacht “Papa Celso”  der  Namensgeber des erstklassigen Dolcetto aus dem Hause Abbona, den der Gambero Rosso mehrfach mit drei Gläsern ausgezeichnet hat. Wüssten wir nicht, dass uns morgen Kaiserwetter und eine unserer Lieblingsetappen auf der nördlichen GTA erwartet, wir blieben glatt noch einen weiteren Tag hier…..

Rifugio-Val-Vogna-SchildAm Ende siegt doch noch die Vernunft und wir ziehen uns zu nächtlicher Stunde in das gemütliche Lager direkt unter dem tonnenschweren Granitdach zurück. Schließlich wissen wir von früheren Besuchen bereits welches eindrucksvolle Bergerlebnis uns am nächsten Tag erwartet. Und da wollen wir natürlich hellwach sein!

wer sind eigentlich die Walser?

mehr Wanderungen auf der Gande Traversata delle Alpi

Geschrieben von Michael | Abgelegt unter GTA, Hütten, Italien, Piemont, Täler | 2 Kommentare

Von Rima über den Colle Mud ins Val Vogna. Ein digitales Höhenprofil auf Walserwegen südlich des Monte Rosa.

RimaDen kulinarischen Boxenstop im “Grillo Brillo”, der angeheiterten Grille, in Rima hatten wir bestens überstanden als wir am nächsten Morgen versuchen den Colle Mud zu lokalisieren. Der bildet den Scheitelpunkt unseres heutigen Weges hinüber nach Alagna Valsesia.

Die tief hängenden Nebelschwaden die das konsequent verhinderten sollten zum Tagesprogramm werden….  Diese Etappe auf der Grande Traversata delle Alpi hat ein für den nördlichen Teil typisches “digitales” Höhenprofil: Zwei Talorte und dazwischen ein Pass. 1000m rauf und 1000m runter. Getreu dem Motto “What goes up, must come down!”

Zunächst gemächlich und dann immer steiler windet sich der gute historische Verbindungspfad zwischen Rima und Alagna in Richtung GTA_Colle Muddes 2324 Meter hohen Colle Mud empor. Der Nebel hat uns heute fest im Griff. Und das auf einer Etappe, die wohl die besten Einblicke in die Monte Rosa Ostwand bietet, wenn der Wettergott es will…. Aber auch die dramatischen Wolkenspiele haben was für sich und so trotten wir hoch, den Blick eher auf die nähere Umgebung und die interessanten Stimmungen konzentriert die diese Wetterküche schafft. Rima verschwimmt unter uns in schemenhaftem Grau….

Umso erfreulicher, dass wir kurz nach dem Colle Mud nicht ganz unerwartet auf eine Oase stoßen. Das Rifugio Ferioli klebt auf 2264 Metern am Steilhang. Als wir Rifugio Ferioli die aus der alten Alpe Mud entstandene Hütte betreten dampfen vor den wenigen Gästen bereits die Teller mit einer köstlichen Minestrone. Schon wieder Nebel! Diesmal allerdings einer der genüsslichen Art. Der Gast hat hier eigentlich nur zwei Optionen. Entweder er bestaunt auf der Terrasse das gigantische Monte Rosa Panorama, oder er nutzt den Schutz der Hütte um bei dem uns vergönnten “Sauwetter” Minestrone und Pasta  von bester Qualität zu genießen und das dann notgedrungen auch nicht schlecht zu finden. Genial ist natürlich die Kombination!

Auch das Warten in der gemütlichen Hütte hilft nichts. Der Wettergott hat kein Einsehen. Rifugio FerioliSo machen wir uns an den steilen Abstieg nach Alagna Valsesia. Hier hat uns der moderne piemontesische Tourismus wieder. Darüber kann auch der altehrwürdige Gasthof (!) Monte Rosa, den wir beim “Einmarsch” passieren nicht hinwegtäuschen. Der Ort hat eine wechselvolle (Tourismus-)geschichte hinter sich die geprägt ist von Erschließung und Schließung. So hatte Alagna z.B. die erste kuppelbare Kabinenbahn der Welt. Erbaut 1947! Viele der Liftanlagen, die in den Rifugio Ferioli mit Colle Mud 1940er und 50er Jahren  entstanden wurden nicht konsequent weiterbetrieben und modernisiert. So war es ein stetiges auf und ab bei dem man so manches mal den Trend der Zeit verschlief. Heute ist der Monte Rosa die touristische Lebensader des Ortes. Trotz aller Infratruktur  gibt es noch viele schöne Relikte der Walser, z.B. die schönen Walserhöfe, die einen im oberen Talschluß begrüßen, noch weit bevor man das Dorfzentrum  erreicht. Dieses Volk besiedelte Alagna im 13. und 14. Jahrhundert. Von Carcoforo und Rima kommend benutzten die Walser schon Gasthof Monte Rosa Alagna Val Sesiadamals unsere GTA Route der vergangenen Tage. Einen Cappuchinostopp mit Blick auf das rege Treiben auf der Hauptstraße und einen Rundgang über den eindrucksvollen Friedhof mit seinen mit Granitschindeln gedeckten Grabmonumenten gönnen wir uns, bevor wir die drei Staßenkilometer nach Riva Valdobbia mit dem Bus abkürzen. Hier befindet sich der Einstieg zum Val Vogna, dem “Schwarzen Tal” wie es Eberhard Neubronner , der Literaturpreisträger des Deutschen Alpenvereins in seinem eindrucksvollen gleichnamigen Buch beschrieben hat. Und dort erwartet uns das wunderschöne Rifugio Valle Vogna.

zur angeheiterten Grille von Rima

Einstieg in die GTA: Vom Orta See nach Campello Monti

mehr Touren auf der Grande Traversata delle Alpi

mehr über die Walser

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Geschrieben von Michael | Abgelegt unter GTA, Hütten, Italien, Piemont, Täler | Keine Kommentare

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