Der Ortasee zählt sicher zu den "vernachlässigten" oberitalienischen Seen. Und das ist aus der Sicht des Genießers gut so!
Orta San Giulio am Ostufer des Sees bildet einen romantischen Ausgangsort z.B. zum Einstieg in die Grande Traversata delle Alpi
bei Campello Monti. Man sollte sich aber mindestens einen Aklimatisationstag am See gönnen. Die wunderschöne Alt-"stadt" strahlt trotz der vielen sommerlichen Besucher noch viel Ursprünglichkeit aus und man könnte beim Cappuccino an der Piazza fast den Aufbruch in die Berge vergessen.
Kulinarisch ist auch einiges geboten! Die in Pfeffer und Rotwein marinierten und dann luftgetrockneten Schweinefilets sind legendär! Im kleinen Laden von "Orta Food" wird man bestens bedient und der Einkauf vom Trüffelkäse bis zu den marinierten Oliven wird zum Erlebnis…und das auch noch gegen Mitternacht
.
Zuvor sollte man allerdings im Ristorante Venus an der Piazza Motta, dem Hauptplatz am See reservieren. Die Lage ist phantastisch. Die besten Plätze befinden sich wohl unter den Arkaden direkt am Seeufer. Von Säulen umgeben, kleine Fischerboote zum Greifen nahe direkt vor dem Tisch und mit herrlichem Blick auf die Klosterinsel die ca. 1km vor dem Ort im See liegt, genießt man hier ein vorzügliches Essen und guten Service. W
enn es dann dunkel wir und die Klosterinsel angestrahlt ist fällt es immer schwerer sich auf eine karge Tour auf der Grande Traversata delle Alpi einzustellen. Aber man kann ja auch noch eine Tag anhängen und sich den Sacro Monte ansehen, der zum UNESCO Weltkulturerbe gehört….und nochmal bei der Venus schlemmen…
–> Einstieg in die Grande Traversata delle Alpi
Tags: Orta See
Wer sagt da, dass die Grande Traversata delle Alpi ein Weg der Entbehrungen sei? In Carcoforo, im Val Sesia stimmt das sicher nicht!
Auch wenn der GTA Wanderer einen langen Marsch hinter sich hat, sei es von Rima oder Rimella, so wird er (oder sie) sicher noch für eine mehrgängige Stärkung am Abend aufnahmefähig s
ein. Und die sollte man unbedingt im "Lo Socoiattolo", "Dem Eichhörnchen" einnehmen. Gegenüber der zweckmäßigen Albergo Alpina bietet dieses kleine Restaurant in der kleinsten Gemeinde Italiens einen perfekten Abschluss eines gelungenen, wenn auch langen Wandertages auf dem Weg zum Mittelmeer. Pier Aldo Manetta hat hier einen kleinen aber feinen Genusstempel geschaffen, der kulinarisch einiges zu bieten hat. Das kleine Restaurant mit nur 6 Tischen beeindruckt den Besucher schon wenn er es betritt. Massive Baumstämme tragen die schräge Decke. Darunter heimelige Atmosphäre und Acessoires die (sehr) Gutes erahnen lassen. Der Blick in die Karte verwirrt zunächst. Bei mehr als 10 Gerichten in einem Menue befürchtet man schon zw
angsläufig nur eine Teil der Genüsse probieren zu können, bis Pier Aldo kommt und den Gast aufklärt. Die Karte beschreibt keine Auswahl, sondern die Reihenfolge der Köstlichkeiten, die "standardmäßig" an diesem Tag angeboten werden! Zur Auswahl bleibt alleine der Wein…. Also dann eben das "Standardmenue"…. Was aufgetischt wird ist ein echter Traum. Kreative Antipasti in Miniportionen, wunders
chön dekoriert auf dem Teller präsentiert. Ein Gang besser als der andere! Das Menue nimmt kein Ende. Von Salsiccia bis hin zu feinsten Pasteten ist alles vertreten. Unerreicht ist jedoch die "Trota in Carpione di Moscato" eine Forelle, die mehrere Tage in einem Sud aus Gemüse, Essig und Moscato gebadet hat. (Das Rezept gibt es bei mir auf Anfrag
e).
Als der Kellner schließlich auch noch mit den Desserts und dem Käsewagen vorbeikommt zweifeln wir allmählich ob wir es wirklich am nächsten Tag über den Pass weiter gen Süden nach Rima schaffen werden.
Das Ristorante Lo Scoiattolo ist auch ausführlich
im Slow Food Standardwerk "Osterie d’ Italia" beschrieben. Dieses schöne Nachschlagewerk ist der Klassiker für kulinarische Expeditionen südlich des Alpenhauptkammes und für uns ein unverzichtbarer Begleiter auf unseren Touren:
Inzwischen ist das Restaurant unter neuer Leitung, wohl aber immer noch einen Besuch wert.
Tags: GTA, Restaurants, Val Sesia