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Unterwegs auf gefederten Pfaden, hoch über dem Val di Bognanco

Vom Rifiugio Gattascosa schlängelt sich der Wanderweg durch lichten Nadelwald und über herrliche Alpenrosenfelder, zuletzt über einen Forstweg, hinunter nach San Bernardo (1628m). Der Weiler ist insbesondere für italienische Bergfreunde strategisch da er vor allem aus einem großen “Wanderparkplatz” besteht.  Hier läßt sich dann das in Italien beliebte Konzept des “Bergerlebnisses aus der Perspektive des neben dem Auto stehenden Campingtisches” vortrefflich umsetzen. Der Nieselregen schafft heute Platz auf dem Parkplatz und wir gönnen uns eine mediterrane Espressopause in der örtlichen Wanderhütte.

Unterhalb der Kapelle beginnt ein traumhAlpe Oriacciaafter Panoramahöhenweg hinauf zum Rifugio Alpe il Laghetto (Rif. Arsago Serpio). Im nadelbewaldeten Steilhang geht es wie auf Wolken 2 Stunden, von einer dicken Schicht Tannennadeln gefedert und hoch über dem Val di Bognanco dahin. Immer wieder ergeben sich schöne Tiefblicke wie z. B. an der verfallenen Alpe Oriaccia (1561m) auf das 400 Meter tiefer gelegene Pizzanco. Die Granithaufen, die einmal stolze Almhütten waren, zeugen von dem harten Leben das einst in diesem verlassenen Winkel herrschte und sind heute eine authemtische Kulisse für ein Mittagspicknick.Hüttenstempel Alpe il Laghetto

Ab hier haben wir noch 500 Höhenmeter vor uns. Auf gutem Pfad, das Bivacco auf der Alpe Vallaro trotz der einladenden Rauchsäule über dem Kamin links liegen lassend, steigen wir weiter auf 2039 Meter.

Dort erwartet uns das frisch renovierte Rifugio Alpe il Laghetto. Und nicht nur das, …zeitgleich trifft der Hüttenwart ein,  der extra aus dem Nachbartal hochgekommen ist um uns zu bewirten. Man versuche das mal in so mancher voll erschlossenen ZentRifugio Alpe il Laghettoral-/Ostalpenregion. Wenn dort “Zu” ist, muss man halt in vielen Fällen dann wiederkommen wenn “Auf” ist! So einfach ist das….

Anders im Val di Bognanco. Wir sind die einzigen Gäste (im August!) und genießen die ungeteilte Gastfreundschaft unseres Betreuers und insbesondere seine authentische italienische Küche. Als die Pasta in einer Riesenschüssel vor uns dampft, wachsen Leib und Seele schlagartig wieder eng zusammen. Und da vom Rifugio aus schon die nächste Gratüberschreitung für morgen einsehbar ist bekommt  das Essen natürlich auch einen sportlichen Aspekt, da ja schließlich der Energiehaushalt wieder iBlick von Alpe il Laghettons Lot gebracht werden muss. Dieser Zustand ist dann spätestens in dem Moment erreicht als auch noch ein vorzügliches Brassato auf den Tisch kommt!

-> 1./2. Tag: Gondo-Rifugio Gattascosa

-> 3./4. Tag: Zum Rifiugio Andolla und weiter ins Val di Antrona

Und so sieht es aktuell am Rifugio Alpe il Laghetto aus:

alpelaghetto Unterwegs auf gefederten Pfaden, hoch über dem Val di Bognanco

Geschrieben von Michael | Abgelegt unter Hütten, Italien, Ossola, Täler | Keine Kommentare

Luigi’s Polenta ist eine Reise wert…oder warum das Rifugio Gattascosa ein lohnendes Ziel ist!

Rifugio GattascosaFragen Sie mal in Ihrem Freundeskreis, wer das Val di Bognanco kennt! …ungläubige Gesichter sind Ihnen sicher! Und dennoch liegt diese Gegend nur eine Steinwurf über die italienische Grenze entfernt von so bekannten Orten wie dem Simplonpaß.

Viele Wege führen hinauf zum Rifugio Gattascosa hoch über dem Val di Bognanco, aber wir wählen wohl den umständlichsten. Auf Schweizer Boden, in Gondo, gönnen wir uns zunächst einen eindrucksvollen Aklimatisationstag im Hotel Stockalperturm in Gondo, bevor wirdurch die Gondoschlucht... den bekannten Weg durch die Gondoschlucht Richtung Simplon nehmen.  Diese Talroute ist eine kühne Verbindung zwischen eindrucksvollem Schluchtpanorama, modernsten "Verkehrsinstallationen" und militärischen Relikten aus in der Schweiz trotzdem nicht unfriedlichen Zeiten. Letzteres wird besonders auf dem 20 minütigen Wegabschnitt deutlich der "im Berg" verläuft und an Kanonen vorbei führt die exakt auf die Paßstraße ausgerichtet sind.

Ab Gabi schlagen wir den Rückweg über die Furrgu ein. Dieser Sattel trennt das Zwischbergental von der Gondoschlucht und bietet schon im Aufstieg herrliche Ausblicke Richtung Simplon.

Luigi muss noch warten da diese Umrundung des Seehorns (2438m) den Tag füllt, so dass eine Übernachtung im Weiler Zwischbergen (1359m) Sinn macht. Ossola_2007_ 036 Auch wenn die Tatsache, dass die italienische Köchin des schlichten Restaurants mit angeschlossenem Matratzenlager am Tag vor unserer Ankunft verstarb den kulinarischen Abschluß des Tages deutlich in Mitleidenschaft gezogen hat.

Die Abkürzung zu Luigi führt übrigens in ca. 1.5h direkt von Gondo  durch das Zwischbergental und dann die 3 Stunden weiter hoch durch steile Waldflanken über den Passo di Monscera (2105m). Hier verläuft die italienische Grenze.

Durch lichte Lärchenwälder führt der Weg  in 25 Minuten hinab zum Rifugio Gattascosa auf 1993m. Die massive Granithütte ist top restauriert und hat eine einladende Terrasse auf der wir uns niederlassen bevor wir die sehr gepflegten Lager beziehen.

Rifugio Gattascosa Rifugio Gattascosa

Schon Mittags sind Luigi und seine beiden Kollegen mit Leib und Seele dabei die wenigen Gäste zu verwöhnen. Das Highlight aber folgt am Abend…, die stundenlang von Luigi im Kupferkessel über offenem LuigiFeuer gerührte Polenta! Auch wer von diesem Gericht, das in schlechteren Zeiten ganzen Bergbauernfamilien im Winter das Leben gerettet hat, sonst nicht so begeistert ist, sollte sich die Mühe machen und Luigi’s Handarbeit kosten! Die hat nichts mit den weit verbreiteten gelben Klötzen von backsteinartiger Konsistenz zu tun, die man sonst oft serviert bekommt. Luigi "Der Füllige" erschafft den "zarten Schmelz"…! Ossola_2007_ 068Die "Beilagen" wie Gemüse und auch das Arrosto die Maiale aus der Hüttenküche tun ihr übriges um uns auf die Anstrengungen des nächsten Tages vorzubereiten.

Aber erst mal genießen wir die italienische Gastfreundschaft, gedenken bei einem Barbera der toten Köchin im Nachbartal, genießen eine liebevoll restaurierte Hütte und am Ende die hervorragende Dusche vor dem Zubettgehen!

->weiter zum Rifugio Alpe il Laghetto

Geschrieben von Michael | Abgelegt unter Hütten, Italien, Ossola, Täler | 1 Kommentar

Über die Pörtlilücke zur ‘tiefsten’ Hütte des Schweizer Alpen Clubs (3/3)

Es ist  nicht einfach die gemütliche Etzlihütte zu verlassen, wenn draußen Nebel, Nieselregen sowie 500 Höhenmeter Aufstieg und knapp 1100 Meter Abstieg warten. Aber Wetterbesserung ist vorhergesagt! Also laufen wir der Sonne entgegen und zeigen Mut zur “Lücke”, … zur Pörtlilücke. Der Übergang ins Fellital auf 2550m ist jedoch einfach. Teils geröllig und über kleine Schneefelder ist der Paß schnell erreicht.

Auf der anderen Seite ist fast der gesamte Abstieg ins Fellital einsehbar. Die im Talgrund gelegene Waldi Alm steuern wir aus der Abstieg ins FellitalHubschrauberperspektive an, so steil ist der Hang. Auf dennoch gutem Weg und durch herrliche Alpenrosenfelder “schweben” wir ein. Da sind die 1100 Meter Abstieg ein Genuss, zumal inzwischen die Sonne den Südwesthang in eine wohlig warmes Plätzchen verwandelt. Im Talboden stellt sich eine schwierige Frage: Sollen wir noch den schönen Talschluß erkunden,   hinter Talschluss Fellitaldem der Oberalppaß liegt, oder sind wir faul und genießen die Nachmittagssonne auf der Terrasse der Treschhütte?

Wir entscheiden uns für Letzteres! Die Ferkel die uns am Bach vor der Waldi Alm zwischen den Füßen herumspringen. lassen wir leben im Vertrauen darauf, dass der Hüttenwirt schon was ordentliches auf den Tisch bringen wird.

Schnell kommt die Treschhütte in Tresch Hütte 1475mSicht, die wir nach etwas mehr als 4 Stunden schließlich erreichen. Das trutzige Steinhaus mit den blau/weißen Fensterläden ist die am tiefsten gelegene  Hütte des SAC (Tresch Hütte 1475m). Einen Preis für einen  Höhenrekord gewinnen wir also nicht. Aber das Konzept für den Rest des Tages heißt ja eher in der Sonne dösen und die Umgebung der sehr schön Hüttengartenam Waldrand gelegenen Hütte genießen. Unten rauscht der Fellibach, oben verziehen sich gerade die letzten Wolkenreste und in der Mitte….. WIR, die wir in der Sonne bei einem Gläschen Rotwein den Tag ausklingen lassen.

Der angenehme äußere Eindruck der Hütte täuscht nicht. Ebensowenig wie die Vermutung, dass der sehr gepflegte Hüttengarten auf Frisches zum Abendessen schließen läßt. Gut bewirtet klingt der Tag aus und wir bereiten uns schon mal mental auf den Abstieg vor, der morgen bevorsteht. An schönen alten Bergbauernhöfen vorbei geht es dann sehr angenehm zu Tal. Nach 2 Stunden endet die Idylle allerdings abrupt….. an der Gotthardautobahn , wo uns der Postbus aufnimmt und nach Amsteg zurück bringt.

-> 1. Tag, zum Hotel Maderanertal

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Geschrieben von Michael | Abgelegt unter Hütten, Schweiz | 1 Kommentar

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