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Vom Valle Maggia ins Centovalli …..vorbei bei den Helianglern zur Alpe di Ribia (2/3)

Die mit Granittischen und -bänken "bestuhlte" Terrasse der Capanna Alzasca sorgt bei Sonnenschein leicht für morgentliche Verspätungen, da man sich schwer von diesem herrlichen Platz löst. Aber es sollte noch besser kommen…..

Kurz hinter der Hütte führt ein traumhaft schöner Wegabschnitt hoch zum Lago Alzasca (1855m). Uralte Lärchen und Tannen erstrahlen in der Morgensonne und versetzen den Wanderer in Herrentour_2007 054 ein Landschaftsbild, das den Eindruck vermittelt man sei in Kanada.

Nach kurzem Aufstieg erreichen wir den glasklaren in allen Grüntönen schimmernden Lago Alzasca. In einem Kessel gelegen und von alten Bäumen und Wiesen umgeben beschließen wir dass es gut ist, dass man bis hierher 5 Stunden zu Fuß unterwegs ist. Ohne Schweiß keine Einsamkeit und kein Kanadafeeling, denken wir…… bis der erste Heli im Tiefflug einschwebt und ohne richtig zu landen 3 Angler mit voller Ausrüstung ausspuckt, bevor er sich wieder in einem kontrollierten Absturz Richtung Tal stürzt um die nächste Fuhre zu holen!

Es ist Sonntag Morgen und der örtliche Herrentour_2007 074 Angelverein hat zur Jagd geblasen. Das hätten die mal am Abend zuvor tun sollen. Damit wäre sicher das gute Essen auf der Capanna Alzasca noch um eine Attraktion reicher gewesen!

Wir steigen weiter und queren über die Bocetta di Doia hinüber ins Val Vergeletto. Dort umrunden wir teils weglos den Kessel unter der Cima di Catögn. Vom namenlosen Sattel auf 2241 Metern kommt das Tagesziel in Sicht, die Alpe die Ribia auf 1996 m. Nur noch eine halbe Stunde, bis wir unsere Rucksäcke um die mitgebrachte Selbstversorgermahlzeit erleichtern können.

Bei helimäßigem Tiefblick von der Terrasse der Hütte genießen wir unser mediterranes Antipastibuffet aus dem Herrentour_2007 131 Rucksack und studieren schon mal den morgigen Abstieg. Die eine oder andere Flasche Rotwein aus dem Selbstversorgerhüttenvorrat (Wein, Bier, Limo sind üblicherweise vorhanden) hilft uns dabei über Gedanken an vom Abstieg schmerzende Knie hinweg. Als dann noch das frisch aufgebackene Tessiner Brot vom eigens von uns im offenen Kamin installierten Granitplattentoaster zu den Antipasti gereicht wird sind die letzten Sorgen über den bevorstehenden Steilabstieg verflogen….

Weitere Tourentipps:

3. Tag: Von der Capanna di Ribia ins Centovalli

…noch mehr Touren- und Einkehrempfehlungen rund ums Valle Maggia

Geschrieben von Michael | Abgelegt unter Hütten, Schweiz, Tessin | Keine Kommentare

Vom Valle Maggia ins Centovalli …..vorbei an Fischerbooten zur Dusche mit 1300m Tiefblick (1/3)

Auf den ersten Blick ist nicht so leicht erkennbar, wie man von Someo im Maggiatal je über die steilen FelswändeHerrentour_2007 006 dieses Trogtales zur Capanna Alzasca des CAS Locarno gelangen soll ohne Haken und Seil zu bemühen….. Nach der Querung der Maggia auf einer  Hängebrücke wird schnell klar wie das Konzept funktioniert. Die Älpler haben die Wände und Steilhänge mit Rampen und Treppen aus Granit gangbar gemacht. Eindrucksvolle Weganlagen, die oft schattig die üppig bewachsenen Steilhänge empor führen. Der Bach bei der Cascata del Soladino wir von einer schönen Herrentour_2007 010Steinbogenbrücke überspannt.  Danach geht es weiter steil bergan, bevor sich 1000 Meter über Someo das Hochtal mit den Almen von Rotonda öffnet. Einige der Hütten wurden vom Besitzer  aus Zürich restauriert und werden an Ruhe suchende Gäste vermietet. Die kommen allerdings wie wir hören oft mit dem Heli! Unterhalb der Almhütten liegt ein Fischerboot auf einer Wiese vor Anker. Das ist wohl einmalig in den gesamten Alpen!Herrentour_2007 019

Der Weg zieht sich nun etwas sanfter ansteigend die letzten 500 Höhenmeter oft durch lichten Wald und über Wiesen zur schön restaurierten Capanna Alzasca (1734m). Die Granittische vor der Hütte laden zu einem Spontanaperitiv ein, den wir uns nicht entgehen lassen. Kühle Getränke direkt aus dem Quellwasserbrunnen! Die Bewirtung ist sehr freundlich, was wohl auch daran liegt, dass sie von 2 CAS Sektionsmitgliedern für jeweils 2 Wochen ehrenamtlich übernommen wird. Das reduziert das Stressniveau und man hat es mit Leuten zu tun, die Spaß an der Sache haben und nicht auf den Umsatz schielen müssen. Wir logieren angenehm in der Hütte nebenan, die in ein schönes Matratzenlager auf 2 Ebenen verwandelt wurde.Herrentour_2007 053

Die zugegebenermaßen subjektive Attraktion nach 4 Stunden steilem Aufstieg nehmen wir zunächst nicht wahr: Eine kleine Granithütte 20 Meter unterhalb der Capanna beherbergt eine der imposantesten Duschen in den Tessiner Bergen. Und das will was heißen! Innen Edelstahl und bei offener Tür ein 1300 Meter Tiefblick ins Maggiatal und auf die Tessiner Alpen. Da Druck und Temperatur 1a sind vergisst man schon mal, dass andere Mitwanderer ebenfalls literweise Schweiß vergossen haben den sie besser zum Wohle aller noch vor dem Abendessen abwaschen sollten!

Weitere Tourentipps:

2. Tag: Von der Capanna Alzasca zur Alpe di Ribia

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Geschrieben von Michael | Abgelegt unter Hütten, Schweiz, Tessin | Keine Kommentare

Durch das Val di Prato, frisch geduscht zur Capanna Soveltra

In Prato Sornico, im Val Lavizzara, vermutet man  noch nicht welches Erlebnis sich einem auf dem Weg zur Capanna Soveltra, einer wunderschön gelegenen Hütte der Societa Alpinistica Vallmaggese bietet. Allerdings ist selbst der Weiler Prato auf 742 m schon sehenswert. Von dort geht man  dem Wegweiser "Val Prato" folgend zunächst auf einem Fahrweg bequem bergan. Tessin_2005_ 076

Die Almsiedlung der Monti di Predee, auf 1001m vor einer Steilstufe des Tales gelegen, bietet sich zur ersten Rast an. Am Bach, der hier über glatte Felsstufen stürzt ist ein Sonnenplatz schöner als der andere. Bequem lässt sich das ländliche Leben der wenigen im Dorf zurückgebliebenen Alten beobachten. Die Zeit steht still…und die nächste Calanda Bräu Zapfstelle ist meilenweit entfernt…zum Glück!

Weiter, etwas steiler bergan und nun auf schmalen Pfaden nähern wir uns einem der Höhepunkte dieser Tour, einem als "Le Scalate" bezeichneten Wegabschnitt, der durch eine begehbar gemachte Schlucht führt. Die Societa Alpinistica Valmaggese hat hier Großes geleistet um Weg und Hütte auszubauen.  Unter einem der WildbachTessin_2005_ 108 , über einem mit Gras und Bäumen bewachsene Steilwände und dazwischen ein Weg, der immer wieder über Treppen und unter überhängenden Felsen hindurch hinauf Richtung Capanna Soveltra (1618m) führt. (Aufstieg Prato-Capanna Soveltra ca. 2.5 h)

Dieser Wegabschnitt ist nach einigen Schlechtwettertagen mit Regen besonders lohnend. Denn dann fließt das Wasser nicht nur im Wildbach, sondern auch von allen Seiten über die Felswände. Das ergibt dann auf einigen kurzen Abschnitten ein herrliches Duscherlebnis und man kommt erfrischt auf der wunderschön in einem Kessel unter dem Pizzo Campo Tencia (3071m) und Pizzo Barone (2864m) gelegenen Hütte an. Die Hütte selbst ist ein liebevoll umgebauter, ursprünglich 1927 als Stall errichteter Bau. Im Tiefparterre wölbt sich eine mächtige stählerne Abzugshaube über der Feuerstelle mitten im Hauptraum.  Da verbreitet sich sofort Gemütlichkeit….

Der Weg und die Hütte sind sehr kindergeeignet, nicht zuletzt wegen der fast ebenen Wiesen, die die Hütte umgeben und die von vielen kleineren und größeren Gräben und Bachläufen Tessin_2005_ 134durchzogen sind. Ende Juni wachsen einem hier die Heidelbeeren buchstäblich in den Mund.

Ringsum wird es allerdings ernster. Die Besteigung des Campo Tencia oder der Übergang zur Capanna Barone und ins Val Verzasca erfordern alpine Erfahrung. Wer auf einer Tagestour wieder zurück ins Tal muss kann alternativ den Rückweg über die Cascina Nuova (1602m), eine Almhütte, die heute von Jägern genutzt wird, wählen. Die Hütte liegt auf einer schönen Ebene, die zum Sonnenbaden mit Tenciablick einlädt. Von dort windet sich der Weg teils über abenteuerliche Treppen der Älpler hinab und stößt schließlich wieder auf den Hauptweg. Der ultimative Ausklang der Tour ist Tessin_2005_ 177wohl der  Sundowner vor einer der Almhütten über den Monti di Predee. Dazu sollte man allerdings die kulinarische Grundausstattung im Rucksack haben, denn mit Bewirtschaftung ist in diesem einsamen Tal nicht zu rechnen! …und in der Abendsonne schlendert man dann gemütlich über den Fahrweg hinab nach Prato, wo zum Abschluss eine Osteria ihre Dienste anbietet.

Erkunden Sie mehr Touren rund um das Valle Maggia!

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Geschrieben von Michael | Abgelegt unter Hütten, Schweiz, Tessin, Täler | Keine Kommentare

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