Tessiner Oase mit Zweiseenblick: “Das ist Glück!”
….schrieb ein beseelter Besucher ins Gästebuch der Casa Bonesce im Tessiner Verzascatal. Und tatsächlich ist es gefühlt unmöglich sich dem Charme dieses wundervollen Bed & Breakfast in Mergoscia zu entziehen. Schon die Anreise ist vielversprechend.
Hoch über dem Stausee der das Verzascatal zum Lago Maggiore hin abschließt und dessen Staumauer schon James Bond in “Golden Eye” als Absprungrampe diente, schlängelt sich das gefühlt einspurige Sträßchen dahin und gibt schließlich den Blick frei auf die am Sonnenhang dahingewürfelten typischen Tessiner Häuser von Mergoscia. Dort, am Gegenhang des Pizzo di Vogorno, endet die motorisierte Welt. Und es sollte sich umgehend erweisen, dass es für Tessinliebhaber eine der schönsten “Sackgassen” des Kantons ist. Am von Weinreben überrankten Parkplatz empfängt uns das Surren der Materialseilbahn die Corinna, unsere Gastgeberin, zu Tal schickt. Während das Gepäck fünfzig Meter nach oben schwebt nehmen wir in fünf Minuten die Granitstufen hinauf zu diesem wunderschönen Tessiner Haus, dem Corinna und Bernd in fünfjähriger (!) liebevoller Detailarbeit neues Leben eingehaucht haben.
Was für ein Kraftort: Ticino@it’s best!
Schon an der Eingangstür wird klar, dass hier Liebhaber am Werk sind, die keine Mühe scheuen bis auch das kleinste Detail stimmig ist. Es ist mal wieder einer dieser “Kraftorte” an denen es keine 30 Sekunden dauert bis man fühlt “angekommen” zu sein. Corinnas überaus herzlicher Empfang, trägt ein Übriges dazu bei. Der “Check in” mit Hausführung ist für sich schon ein Erlebnis. Stilvolle, mit Materialien aus der Umgebung renovierte Zimmer, jedes mit eigenem Charme, erwarten uns. Ebenso wie eine bestens ausgestattete Küche für die Gäste und originell ausgestattete Bäder. Dazu überall altes Holz, das Bernd in Form von Türen und Möbeln in Handarbeit zu neuem Leben erweckt hat, prägen diesen außergewöhnlichen Ort. Doch als wir von den weinbewachsenen Balkonen und der mit typischen Tessiner Granittischen ausgestatteten, palmengesäumten Terrasse ins Tal blicken, stockt uns fast der Atem. Was für ein Panorama! Ticino@it’s best! Unter uns erstreckt sich der Lago di Vogorno und dahinter, sozusagen im Erdgeschoß, 250 Meter tiefer, der Lago Maggiore. Was für ein einzigartiger Platz!
Doch was wäre eine Gästehaus ohne Gastgeber?
Schon beim Empfang wird klar, dass hier Leidenschaft im Spiel ist. Leidenschaft für Gastfreundschaft, für die Natur, für Berge, für das Reisen weltweit und für Menschen. So verwundert es nicht, dass wir mit Bernd und Corinna die eine oder andere Stunde am Granittisch verplaudern. Und da wird unsere Tessiner Wanderplanung schon mal mit den Erlebnissen der beiden aus dem Himalaya, aus Patagonien oder Papua Neuguinea angereichert, die Interna der Dorfgemeinschaft besprochen, oder die Leistungen der Huberbuam diskutiert. Am spannendsten aber sind die Erzählungen darüber, wie die beiden diesen Ort erschaffen haben. In fünf Jahren und mit 1.5 Mann, wie Bernd sagen würde.
Sollen wir wirklich auschecken und auf Berge steigen?
Leicht fiel uns die Entscheidung ehrlich gesagt nicht als Bernd das reichhaltige Frühstück auf der Terrasse servierte. Könnten wir uns doch mit 1000$ Panoramablick im “Loungebereich” unter Palmen niederlassen und den Zweiseenblick in uns aufsaugen. Aber es wartet schließlich die ebenso traumhafte Alpe Masnee auf uns. Gut, dass wir vorgesorgt haben und eine weitere, letzte Nacht, nach der Tour und vor der Heimreise, in der Casa Bonesce reserviert haben.
What a night! Wir können uns kaum losreißen vom abendlichen Panorama, als unter uns rings um die Laghi (!) die Lichter angehen und die berühmte Kirche, Santa Maria degli Angeli, des Tessiner Stararchitekten Mario Botta am Monte Tamaro in nächtlicher Illumination erstrahlt.