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Das Berghaus Selva… Wanderstützpunkt umgeben von Almen hoch über Poschiavo

Der Weg von Poschiavo hinauf zum Berghaus Selva ist gemächlich. Die 420 Höhenmeter sind Dank guter Wege die sogar Teils schön gepflastert sind, schnell Überwunden. Immer wieder bieten    sich herrliche Ausblicke über das mediterrane Städtchen Poschiavo tief unter uns. Zwischen Trockenmauern hindurch sind die 1 3/4 Stunden Aufstieg ein schöner Einstieg in unseren Weiterweg hinüber ins italienische Val Malenco.

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Zuvor gönnen wir uns allerdings eine “Aklimatisationsübernachtung” im schönen Berghaus Selva auf 1458 Metern Höhe. Das Natursteinhaus mit seiner herrlichen Sonnenterrasse liegt in Mitten eines lieblichen Almgebietes, über das sich lose eine Vielzahl weiterer Hütten und Häuschen verteilen. Hier ist der perfekte Platz um sich in wunderschöner Bergumgebung auf die eher alpinen Teile der am nächsten Tag  anstehenden Tour einzustimmen.

Die geplanten Erkundungsspaziergänge zu den umliegenden Liegenschaften und der kleinen Kapelle einen Steinwurf entfernt fallen allerdings der magischen Anziehungskraft der Sonnenterrasse zum Opfer. Obwohl es ein Sonntag im Juli ist, sind wir fast die einzigen Gäste. Ein schlechtes Omen, wie wir schon befürchteten.

Berghaus Selva

Dann stellt sich aber schnell heraus, dass das nahe Italien sowohl in Bezug auf die Gastfreundschaft als auch in Bezug auf die Küche starken Einfluß genommen hat! Bei einer phantastischen Pizza steigen wir in die weitere Tourenplanung ein und hören von der Wirtin die Geschichten über eine kurze Saison, das Leben auf der Alm und die Landsmannschaft die dazu tendiert nichts zu konsumieren und dennoch Verwüstungen zurückzulassen. Mehr sei hierzu nicht verraten….

Obwohl auch schöne Zimmer mit Dusche im Angebot sind entscheiden wir uns für die blitzsauberen Lager. Eben ein stilechter Einstieg in den alpinen Weiterweg hinüber zum Rifugio Zoia, der uns morgen 1000 Meter hinauf und über den Passo Cancian nach Italien führen wird.

—-> mit der Räthischen Bahn nach Poschiavo

—-> weiter zum Rifugio Zoia

Geschrieben von Michael | Abgelegt unter Hütten, Restaurants, Schweiz, Tessin | Keine Kommentare

Die Trattoria ‘Uomo Selvatico’; ….zu Gast beim Waldmensch von Chiavenna.

Chiavenna Burg Aus dem einsamen Savogno kommend, schafft es Chiavenna schnell trotz, oder gerade wegen seines kleinstädtischen Charakters und der mediterranen Betriebsamkeit  einer unserer Lieblingsorte südlich des Alpenhauptkammes zu werden. Schon der Weg entlang der Mera vorbei an Gletschermühlen und schönen Weingärten läßt die Erwartungen an einen romantisch mediterranen Ausklang der Tour steigen.  Die Palmendichte steigt sprunghaft an und selbst mit Brettern vernageltes altes Gemäuer erzeugt sofort wieder dieses spezielle “Südgefühl”. In der Zona Pedonale reihen sich malerische Winkel und schöne, aber unbekannte Plätze aneinander. Auch wenn einen dann schon mal ein Stilbruch mit voller Wucht ins reale Leben zurückholt, wie z.B. die zum Supermarkt umfunktionierte kleine Kirche in der Nähe der Albergo “Flora”, welche übrigens zweckmäßig und günstig, aber sonst keiner besonderen Erwähnung wert ist. Unser Abendprogramm sieht daher auch ein Dinner in einem der typischen kleinen Restaurants vor, die sich in der Nähe der Mera, oder hoch über dem Fluß gruppieren.

Der Klassiker sind natürlich die “besseren”  Etablissements, die eine Terrasse hoch über dem  Die Trattoria Uomo Selvatico; ....zu Gast beim Waldmensch von Chiavenna. felsigen Flussbett zu bieten haben. Das wirkt sich dann aber schon mal negativ auf die Touristendichte aus und führt zu nordländischer Hektik, etwas, was wir zum Abschluß unserer traumhaften Tour sicher nicht suchen. Aber einige Schritte weiter jenseits des Flusses naht Rettung! In der Via Cerletti kehren wir beim Waldmensch von Chiavenna ein. Genauer gesagt davor. An der Minipiazza vor der Trattoria “Uomo Selvatico”, mit ihren 3 Tischen im Freien und der kleinen Kirche als Kulisse im Hintergrund ist kein Vorbeikommen! Und das obwohl der bärtige Waldmensch, der im Wappen des Hauses aus dem Unterholz hervorbricht schon etwas grimmig dreinschaut……..

Der Name ist Programm. Bodenständige lombardische Küche mit einem Schwerpunkt auf den Früchten des Waldes. So überraschte es nicht, dass das hervorragende Menue mit einer Pasta  Die Trattoria Uomo Selvatico; ....zu Gast beim Waldmensch von Chiavenna.del Bosco beginnt. Die Tagliatelle mit Steinpilzen machen Lust auf mehr und der Malvasia aus dem nahen Friaul ergänzt den Genuß perfekt! Und dennoch gelingt es den Filetstreifen an frischen Waldpilzen das kulinarische Erlebnis des “Primo” noch zu übertreffen. Da haben Waldmenschen in der Küche alles gegeben! Beim Espresso genießen wir den lauen Abend und das authentische italienische Ambiente dieses mediterranen Mikrokosmos. Und das nur einen Steinwurf entfernt von den dreisprachigen Speisekarten der als “Klassiker” bekannten Etablissements.

—> Von Soglio nach Chiavenna

Geschrieben von Michael | Abgelegt unter Lombardei, Restaurants | Keine Kommentare

Von Soglio nach Chiavenna…. mit Mittagsrast im Schulhaus von Savogno und anderen kulinarischen Versuchungen.

Nach dem Intermezzo im Palazzo Salis in Soglio kann es eigentlich kaum noch besser kommen, aber anders! In Richtung Südwest erreichen wir bald die berühmten Kastanienwälder, die größten der Alpen, die uns noch von der italienischen Grenze in Castasegna trennen. Zwischen den alten Cascinen, den Hütten in denen die Kastanien durch Hitze und Rauch haltbar gemacht wurden und dann zu Kastanienmehl verarbeitet wurden, schlendern wir hinab und reflektieren über das harte Leben der Bergbauern, für die die Kastanie und ihr Mehl in früherer Zeit überlebenswichtige Güter waren, die ganze Familien vor dem Hungertod bewahrten.

Da geht es uns heute besser. In freudiger Erwartung dessen, was da kulinarisch auf uns zukommt, müssen wir zunächst in den Talboden absteigen, um die Grenze in Castasegna auf der Straße zu überqueren. Da wirken wir dann doch etwas deplaziert und sind froh Weg nach Savognoals ein alter Wegweiser an einem Heustadel unauffällig den Weg hinauf nach Savogno weist. Zuvor besteht allerdings die Gefahr schon das erste Mal aus kulinarischen Gründen “hängenzubleiben”, nämlich in der “Laterna Verde” in San Barnaba. Der eine Michelinstern entgeht uns allerdings, da wir am Ruhetag des Patron wandern. Die Mittagsrast im seit den 90er Jahren fast (!) verlassenen Weiler Savogno steht dem, wie wir herausfinden sollten, kaum nach. Sie will aber zunächst verdient sein.

Im lichten Wald führt der Weg 1.5h meist schattig bergan.  An einigen Stellen kommen wir trotzdem ganz ordentlich ins Schwitzen! Immer öfter tut sich Richtung Südwest der schöne Ausblick Richtung Chiavenna auf. Teils blicken wir über senkrechte Felsen hinab ins Tal der Mera. Am frühen Nachmittag ist der vorläufige “Höhepunkt” des heutigen Tages erreicht: Savogno und sein gleichnamiges Rifugio im ehemaligen Schulhaus.

Die etwa 30 Häuser samt Kirche, die auf 940 m wie ein Adlernest am Hang kleben, machen einen pittoresken, wenn auch etwas morbiden Eindruck. Viele seit Jahren verlassen, Savognosprechen sie die deutliche Sprache der Abwanderung in den 70er und 80er Jahren, die die Wohnbevölkerung von über 300 Menschen auf wenige Alte und eben Rossella Gusmeroli und Fabrizio De Pedrini reduziert hat. Die beiden haben Ende der 90er die Chance genutzt und das verwaiste Schulhaus von Savogno in ein heimeliges Rifugio samt angeschlossenem “Ristorante” verwandelt. Ein, wie wir finden, hervorragendes Nutzungskonzept für dieses, 1961 in der Hoffnung auf Nachwuchs und damit “Überleben”, erbaute Haus.

Nachdem wir nachdenklich durch die verlassenen Gassen und über den Friedhof  mit dem herrlichen Blick ins Tal und nach Chiavenna geschlendert sind, die wenigen erhaltenen Fresken an den Giebeln und die von der Sonne geschwärzten Holzbalkone studiert haben, lassen wir uns auf der Sonnenterrasse des Rifugio Savogno nieder und genießen die fürstliche Bewirtung. “Eigentlich” wollten wIMG_2927ir ja nur etwas trinken, aber der Speisekarte mit den frischen Produkten des Tals und der umliegenden Almen können wir nicht widerstehen. Und das hätte beinahe zu einer unplanmäßigen Übernachtung geführt, die hier auch lohnend ist! Bei Veltliner Trockenfleisch und “Scalloppine Sottobosco” …mit frischen Waldpilzen vergeht die Zeit wie im Flug. Zumal die Materialseilbahn 50m neben dem Rifugio, die die einzige Lebensader des Weilers ist, vermuten lässt, dass der Nachschub an Köstlichkeiten nicht so schnell abreißt.

Allerdings haben wir auch über Chiavenna viel Gutes gehört und daher entsprechende kulinarische Pläne für den Abend gemacht. So reißen wir uns schließlich los und nehmen den schönen Abstieg durch den Wald unter die Sohlen. Bald ist der Bach erreicht, der sich malerisch über Felsformationen schlängelt und sich schließlich über eine Felsstufe  zu Tal stürzt. Der Wanderweg führt professionell abgesichert und überIMG_2929 Treppen hinab. Unterwegs erreichen wir bald einen herrlichen Badepool, der sich noch oberhalb der Wasserfälle von “Aqua Fraggia” an den Hang schmiegt. Wir können dem türkisen, aber eiskalten Naturpool nicht widerstehen!

Die Erfrischung macht uns fit für den Abend im malerischen Süd-Alpenstädtchen Chiavenna, das wir so- zusagen durch die Hintertür, entlang des Flüßchens Mera   betreten. Die typischen Grotti, die mediterranen “Biergärten” oder doch treffender “Weingärten” lassen wir zunächst links liegen, da wir unser Hotel beziehen wollen und für den Abend schon ein festes Ziel haben. Doch dazu später mehr…..

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Eine hervorragende Quelle für Touren im Grenzgebiet Schweiz/Italien aber auch für Hintergrundwissen und Inspiration ist das schöne Wanderbuch “Grenzschlängeln vom Schweizer Erfolgsduo Jürg Frischknecht und Ursula Bauer:

–> von der Albigna Hütte nach Soglio

–> zum kulinarischen Tip in Chiavenna

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Geschrieben von Michael | Abgelegt unter Hütten, Italien, Restaurants | 1 Kommentar

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