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Luigi’s Polenta ist eine Reise wert…oder warum das Rifugio Gattascosa ein lohnendes Ziel ist!

Rifugio GattascosaFragen Sie mal in Ihrem Freundeskreis, wer das Val di Bognanco kennt! …ungläubige Gesichter sind Ihnen sicher! Und dennoch liegt diese Gegend nur eine Steinwurf über die italienische Grenze entfernt von so bekannten Orten wie dem Simplonpaß.

Viele Wege führen hinauf zum Rifugio Gattascosa hoch über dem Val di Bognanco, aber wir wählen wohl den umständlichsten. Auf Schweizer Boden, in Gondo, gönnen wir uns zunächst einen eindrucksvollen Aklimatisationstag im Hotel Stockalperturm in Gondo, bevor wirdurch die Gondoschlucht... den bekannten Weg durch die Gondoschlucht Richtung Simplon nehmen.  Diese Talroute ist eine kühne Verbindung zwischen eindrucksvollem Schluchtpanorama, modernsten "Verkehrsinstallationen" und militärischen Relikten aus in der Schweiz trotzdem nicht unfriedlichen Zeiten. Letzteres wird besonders auf dem 20 minütigen Wegabschnitt deutlich der "im Berg" verläuft und an Kanonen vorbei führt die exakt auf die Paßstraße ausgerichtet sind.

Ab Gabi schlagen wir den Rückweg über die Furrgu ein. Dieser Sattel trennt das Zwischbergental von der Gondoschlucht und bietet schon im Aufstieg herrliche Ausblicke Richtung Simplon.

Luigi muss noch warten da diese Umrundung des Seehorns (2438m) den Tag füllt, so dass eine Übernachtung im Weiler Zwischbergen (1359m) Sinn macht. Ossola_2007_ 036 Auch wenn die Tatsache, dass die italienische Köchin des schlichten Restaurants mit angeschlossenem Matratzenlager am Tag vor unserer Ankunft verstarb den kulinarischen Abschluß des Tages deutlich in Mitleidenschaft gezogen hat.

Die Abkürzung zu Luigi führt übrigens in ca. 1.5h direkt von Gondo  durch das Zwischbergental und dann die 3 Stunden weiter hoch durch steile Waldflanken über den Passo di Monscera (2105m). Hier verläuft die italienische Grenze.

Durch lichte Lärchenwälder führt der Weg  in 25 Minuten hinab zum Rifugio Gattascosa auf 1993m. Die massive Granithütte ist top restauriert und hat eine einladende Terrasse auf der wir uns niederlassen bevor wir die sehr gepflegten Lager beziehen.

Rifugio Gattascosa Rifugio Gattascosa

Schon Mittags sind Luigi und seine beiden Kollegen mit Leib und Seele dabei die wenigen Gäste zu verwöhnen. Das Highlight aber folgt am Abend…, die stundenlang von Luigi im Kupferkessel über offenem LuigiFeuer gerührte Polenta! Auch wer von diesem Gericht, das in schlechteren Zeiten ganzen Bergbauernfamilien im Winter das Leben gerettet hat, sonst nicht so begeistert ist, sollte sich die Mühe machen und Luigi’s Handarbeit kosten! Die hat nichts mit den weit verbreiteten gelben Klötzen von backsteinartiger Konsistenz zu tun, die man sonst oft serviert bekommt. Luigi "Der Füllige" erschafft den "zarten Schmelz"…! Ossola_2007_ 068Die "Beilagen" wie Gemüse und auch das Arrosto die Maiale aus der Hüttenküche tun ihr übriges um uns auf die Anstrengungen des nächsten Tages vorzubereiten.

Aber erst mal genießen wir die italienische Gastfreundschaft, gedenken bei einem Barbera der toten Köchin im Nachbartal, genießen eine liebevoll restaurierte Hütte und am Ende die hervorragende Dusche vor dem Zubettgehen!

->weiter zum Rifugio Alpe il Laghetto

Geschrieben von Michael | Abgelegt unter Hütten, Italien, Ossola, Täler | 1 Kommentar

Vom Hotel Maderanertal zur Etzlihütte (2/3)

Ab  Hotel Maderanertal führt der Weg zunächst weiter bergab. Die kleine Käserei Stössi direkt am Bach bietet die perfekte Möglichkeit für ein zweites Frühstück mit hausgemachtem Joghurt und Käsespezialitäten. Das kann sich bei der hervorragenden Qualität der Produkte schon mal länger hinziehen.

Der Weg windet sich schließlich an einigen schönen Almen vorbei hoch ins Etzlital. Noch bevor wir den Etzliboden erreichen “ereilt” uns schon die nächste kulinarische Herausforderung: Eine Einladung zum Ziger, einer Art Gewürzkrapfen, die uns der nette Besitzer einer der Almhütten anbietet.

Maderanertal Etzlital

So gestärkt steigen wir vom Etzliboden auf ca. 1100 Metern schliesslich durchs Tal, teilweise auf dem Fahrweg, auf zur auf 2052m gelegenen Etzlihütte.

Etzlihütte Etzlihütte

Da schlechtes Wetter herrscht und wir die einzigen Gäste sind, genießen wir die ungeteilte Gastfreundschaft von Rita, der sehr netten Hüttenwirtin. In der gemütlichen und blitzsauberen Hütte begrüßt sie uns mit heißem Tee und einem Stück Gewürzkuchen. (Mehr zur Etzlihütte) Da kehren die Lebensgeister schnell zurück und die Hoffnung steigt, dass Petrus morgen mit uns ein Einsehen hat……

-> 3. Tag, weiter zur Treschhütte

Geschrieben von Michael | Abgelegt unter Hütten, Schweiz, Täler | Keine Kommentare

Durchs Maderanertal zum Hotel der Gletscherpromis des späten 19. Jahrhunderts (1/3)

Millionen brausen auf der Gotthardautobahn alljährlich vorbei und verschwinden wenige Kilometer später in der Röhre des Gotthardtunnels während über ihnen, bei Amsteg, ein herrliches Hochtal samt historischem Hotel darauf wartet entdeckt zu werden.

Auf schmaler Serpentinenstraße windet sich der Postbus hoch zur Talstation der Luftseilbahn von Golzern. Der erste Blick schockiert zunächst. Unwetter August 2005 Die Bautafel neben der nagelneuen Talstation zeigt ein Luftbild der Verwüstungen des Hochwassers vom 22./23. August 2005, das u.a. die Seilbahnstation zerstörte als sich die Fluten mitten durch den Ort wälzten.

Die kleine Gondel bringt uns auf 1400 Meter in das liebliche Almgebiet um Golzern. Auf zunächst breiten Spazierwegen, vorbei am Golzernsee und der  Hotel MaderanertalWindgällenhütte steigt der Weg langsam an und nähert sich dem hinteren Talschluß, den der Hüfigletscher bildet. Den bekommen wir jedoch nicht aus der Nähe zu sehen da die “Attraktion” des heutigen Tages im Abstieg bei 1400 m liegt. Nach ca. 3.5 Stunden erreichen wir unser Ziel, das Hotel Maderanertal.

Das Haus samt Nebengebäude, in dem heute ein Matratzenlager untergebracht ist hat zwar schon bessere Zeiten gesehen. Es atmet aber dennoch den Charme des ausgehendenHotel Maderanertal 19. Jahrhunderts als bekannte Größen wie Friedrich Nietzsche oder Gerhard Hauptmann hier nächtigten und das Hotel bei Luftkurgästen aus besseren Kreisen beliebt war. Auch der Gästebucheintrag von Felix Mendelsohn Bartholdy ist noch zu besichtigen. Zur wechselhaften Geschichte des Hotels

Alte Bilder und Postkarten zeugen von diesen Zeiten als die Wanderung zum Hüfigletscher die Hauptattraktion  und noch bedeutend kürzer war als heute, wo sich das ewige Eis weit in den Talschluß zurückgezogen hat. Maderanertal 064 Der auf die Hauswand gemalte Wegweiser Richtung Gletscher zeugt noch heute von diesem Ziel berühmter Wanderer.

Unter den Platanen im Vorgarten des Hotels entspannen wir, die wir weniger berühmt sind, nach der Tour und vor einer einfachen Übernachtung im Lager neben dem Haupthaus oder den Zimmern der illustren Gäste von damals.

Trotz der Schlichtheit und des Eindrucks, dass der “Lack schon seit längerem etwas ab ist” ein irgendwie besonderer Ort der eine Übernachtung wert ist…

Hotel Maderanertal

-> 2. Tag, weiter zur Etzlihütte

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Geschrieben von Michael | Abgelegt unter Hotels, Hütten, Schweiz, Täler | Keine Kommentare

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