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Vom Gletscher ins Himmelbett hoch über dem Bergell…. der Palazzo Salis in Soglio

Stärker kann der Kontrast kaum sein. Nach dem Abstieg aus der Gletscherwelt des Fornokessels und den spannenden Ausblicken auf die messerscharfen Grate der Sciora Gruppe nähern wir uns dem kulturhistorischen und kulinarischen Höhepunkt unserer Tour. Im berühmten Palazzo SalisDörfchen Soglio, hoch über dem Talboden des Bergell, auf 1090 Metern auf  einer Sonnenterrasse gelegen, erwartet uns der Palazzo Salis und damit eine exzellente Küche und eine Nacht im Himmelbett in historischem Gemäuer. Der Palazzo wurde Anfang des 17. Jahrhunderts erbaut und ist heute ein Hotel das uns als Gesamtkunstwerk begeistert. Auch Rainer Maria Rilke war schon hier und der Engadiner Maler Giovanni Segantini sprach gar von “Der Schwelle zum Paradies”

Etwas skuril ist es schon was da alles an Palazzo Salis-LogoAusstattung und Mobiliar zusammengetragen wurde. Nicht immer ganz stilsicher, aber immer interessant gleicht kein Zimmer dem anderen. Das wird auch schon auf der Preisliste deutlich auf der die Zimmer einzeln verzeichnet sind. Mal mit Bad, mal mit Dusche auf dem Gang und dann wieder mit Palazzo Salis Zimmer1integrierter kleiner “Wellnessoase”.

Besonders originell versteckt sich der “Wellnessbereich” in unserem Zimmer. Hinter einer hölzernen Wandverkleidung geht es hinunter ins moderne Badezimmer. Das war wohl mal ein Geheimgang der die Flucht aus dem Nachtgemach ermöglichte….warum auch immer das nötig war. Die Himmelbetten sind ein eher durchgängiges Ausstattungsmerkmal. Mal mit Baldachin in zartem rosa, mal in der Massivholzausführung des Bettes derer von Salis aus dem Jahre 1628. Da möchte man nicht wissen was dieses gute Stück alles schon erlebt hat…..Palazzo Salis Zimmer

Uns aber hält es nicht lange in den Zimmern, da draußen ein strahlend blauer Himmel dazu einlädt den Nachmittag im romantischen Garten hinter dem Haus ausklingen zu lassen. Zwei uralte Mammutbäume spenden Schatten und sorgen dafür, dass sogar die Natur die historische Dimension dieses Ortes unterstreicht.

Das ist dann wieder einer dieser mediterranen Momente in denen sich der Blick auf den Piz Badile, das historische Ambiente und der authentische Cappuchino auf dem Gartentisch vor uns zu einer herrlichen Mischung verbinden die die nahe italienische Grenze spürbar werden läßt.

Palazzo Salis Garten Dermaßen entspannt sind wir bereit für die kulinarischen Highlights des Abends. Das Menue ist fünfgängig und wird vor dem riesigen Kamin im Gewölbe des Restaurants eingenommen. Mediterrane Akzente mischen sich, überraschenderweise,  mit asiatischen Einflüssen. Wir genießen diese skurile architektonische und kulinarische Mixtur bis es uns dann doch vor den Palazzo zieht. Zwei Schritte aus dem historischen Portal und schon lassen wir uns an einem der kleinen Tische nieder, die vom Ambiente her genauso in Florenz oder Rom stehen könnten. Mediterranes Flair gepaart mit Schweizer Präzision, eben so wie wir es am liebsten haben!

Soglio

–>von der Albigna Hütte nach Soglio

–>weiter nach Chiavenna

Geschrieben von Michael | Abgelegt unter Hotels, Restaurants, Schweiz | Keine Kommentare

Die Albergo Chiareggio …..ein top Stützpunkt im Val Malenco

Um in das Val Malenco zu gelangen muß man zuerst eine Grundsatzentscheidung treffen: Zu Fuß, oder mit dem Auto? Das einsame Tal hoch über dem Veltlin ist per Auto nur von Süden erreichbar,….. und das ist langwierig. Aus dem Engadin kommend umfährt man im wesentlichen das Berninamassiv, bevor sich das Sträßchen aus dem Gassengewirr von Sondrio in Serpentinen empor schlängelt.

An Steinbrüchen vorbei und durch das Talzentrum Chiesa dauert es schon seine 45 Minuten bis wir den schönen Weiler Chiareggio am Talschluß erreichen. ChiareggioEingebettet in eine grandiose Bergwelt liegt dieses Straßendorf, außer zur Ferragosto Zeit, trotz seiner 4 kleinen Hotels ziemlich verlassen da. Und dennoch ist es ein optimaler Stützpunkt für viele einsame Touren auf der Alta via di Val Malenco, hinüber ins Puschlv, oder z.B. nach Maloja und ins Bergell. Letzteres ist eine schöne “zu Fuß” Alternative für die Anreise. Ein herrlicher Übergang von Maloja durch das Val Forno und über den Passo di Muretto stellt sicher, dass wir unseren Lieblingsstützpunkt im Val Malenco bereits entspannt erreichen.

Die Albergo Chiareggio versprüht den irgendwie typischen Charme einer einfachen italienischen Albergo ChiareggioSommerfrische in den Bergen. Beim Sundowner im kleinen geschotterten Vorgarten direkt an der “Hauptstraße” (die 500m weiter im herrlichen Talschluß endet) kann man das dörfliche Treiben genießen und insbesondere ältere italienische Herrschaften beim flanieren auf der Dorfstraße beobachten. Die hauseigene Bar direkt neben dem Hotel sorgt für ordentlichen Nachschub an Campari Soda, Vino und Espressi. Das Haus ist einfach, aber gepflegt und atmet, im positiven Sinne, den Geist der 60er Jahre. Insbesondere die geräumigen Zimmer zur Rückseite sind empfehlenswert, sollte man länger bleiben wollen.

Die Gästemischung ist sehr italienisch geprägt. Blickt man sich beim Frühstück um so ist zu vermuten, Keller Chiareggiodass viele der Gäste  nicht zum erstenmal hier sind und eine große Zahl die Albergo bereits aus den Gründertagen als Stammgast kennt.

Richtig “ernst” wird es wenn der Patron um 19.00 Uhr die Hotelgäste um sich schart um sie zum Aperitivo in den Gewölbekeller zu geleiten. Dort werden dann Formaggio, Salame und andere kleine Köstlichkeiten gereicht.

Bei einem Glas Prosecco aus dem nahen Veltlin und interessanten Gesprächen mit anderen Gästen ist das der perfekte Start für das was dann einen Stock höher folgt.Albergo Chiareggio

Dort schließt sich nämlich ein Menue aus bester, bodenständiger italienischer Küche an, die wir stets genossen haben. Die Weinkarte ist auch bestens mit Gewächsen aus der Region bestückt und bietet ein super Preis-/ Lust- Verhältnis!

Und bei der Auswahl an Tourenmöglichkeiten vor der Haustür fällt es sowieso nicht schwer noch weitere Gründe zu finden um an diesen gastlichen Ort zurückzukehren!

Weiter Richtung Bergell, zur Fornohütte…

Geschrieben von Michael | Abgelegt unter Hotels, Italien, Restaurants, Täler | Keine Kommentare

Durchs Maderanertal zum Hotel der Gletscherpromis des späten 19. Jahrhunderts (1/3)

Millionen brausen auf der Gotthardautobahn alljährlich vorbei und verschwinden wenige Kilometer später in der Röhre des Gotthardtunnels während über ihnen, bei Amsteg, ein herrliches Hochtal samt historischem Hotel darauf wartet entdeckt zu werden.

Auf schmaler Serpentinenstraße windet sich der Postbus hoch zur Talstation der Luftseilbahn von Golzern. Der erste Blick schockiert zunächst. Unwetter August 2005 Die Bautafel neben der nagelneuen Talstation zeigt ein Luftbild der Verwüstungen des Hochwassers vom 22./23. August 2005, das u.a. die Seilbahnstation zerstörte als sich die Fluten mitten durch den Ort wälzten.

Die kleine Gondel bringt uns auf 1400 Meter in das liebliche Almgebiet um Golzern. Auf zunächst breiten Spazierwegen, vorbei am Golzernsee und der  Hotel MaderanertalWindgällenhütte steigt der Weg langsam an und nähert sich dem hinteren Talschluß, den der Hüfigletscher bildet. Den bekommen wir jedoch nicht aus der Nähe zu sehen da die “Attraktion” des heutigen Tages im Abstieg bei 1400 m liegt. Nach ca. 3.5 Stunden erreichen wir unser Ziel, das Hotel Maderanertal.

Das Haus samt Nebengebäude, in dem heute ein Matratzenlager untergebracht ist hat zwar schon bessere Zeiten gesehen. Es atmet aber dennoch den Charme des ausgehendenHotel Maderanertal 19. Jahrhunderts als bekannte Größen wie Friedrich Nietzsche oder Gerhard Hauptmann hier nächtigten und das Hotel bei Luftkurgästen aus besseren Kreisen beliebt war. Auch der Gästebucheintrag von Felix Mendelsohn Bartholdy ist noch zu besichtigen. Zur wechselhaften Geschichte des Hotels

Alte Bilder und Postkarten zeugen von diesen Zeiten als die Wanderung zum Hüfigletscher die Hauptattraktion  und noch bedeutend kürzer war als heute, wo sich das ewige Eis weit in den Talschluß zurückgezogen hat. Maderanertal 064 Der auf die Hauswand gemalte Wegweiser Richtung Gletscher zeugt noch heute von diesem Ziel berühmter Wanderer.

Unter den Platanen im Vorgarten des Hotels entspannen wir, die wir weniger berühmt sind, nach der Tour und vor einer einfachen Übernachtung im Lager neben dem Haupthaus oder den Zimmern der illustren Gäste von damals.

Trotz der Schlichtheit und des Eindrucks, dass der “Lack schon seit längerem etwas ab ist” ein irgendwie besonderer Ort der eine Übernachtung wert ist…

Hotel Maderanertal

-> 2. Tag, weiter zur Etzlihütte

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Geschrieben von Michael | Abgelegt unter Hotels, Hütten, Schweiz, Täler | Keine Kommentare

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