Monatsarchiv für Mai 2008

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Zu Gast beim Eichhörnchen……

Wer sagt da, dass die Grande Traversata delle Alpi ein Weg der Entbehrungen sei? In Carcoforo, im Val Sesia stimmt das sicher nicht!

Auch wenn der GTA Wanderer einen  langen Marsch hinter sich hat, sei es von Rima oder Rimella, so wird er (oder sie) sicher noch für eine mehrgängige Stärkung am Abend aufnahmefähig sCarcoforoein. Und die sollte man unbedingt im "Lo Socoiattolo", "Dem Eichhörnchen" einnehmen. Gegenüber der zweckmäßigen Albergo Alpina bietet dieses kleine Restaurant in der kleinsten Gemeinde Italiens einen perfekten Abschluss eines gelungenen, wenn auch langen Wandertages auf dem Weg zum Mittelmeer. Pier Aldo Manetta hat hier einen kleinen aber feinen Genusstempel geschaffen, der kulinarisch einiges zu bieten hat. Das kleine Restaurant mit nur 6 Tischen beeindruckt den Besucher schon wenn er es betritt. Massive Baumstämme tragen die schräge Decke. Darunter heimelige Atmosphäre und Acessoires die (sehr) Gutes erahnen lassen. Der Blick in die Karte verwirrt zunächst. Bei mehr als 10 Gerichten in einem Menue befürchtet man schon zwSoiattolo Menue 3angsläufig nur eine Teil der Genüsse probieren zu können, bis Pier Aldo kommt und den Gast aufklärt. Die Karte beschreibt keine Auswahl, sondern die Reihenfolge der Köstlichkeiten, die "standardmäßig" an diesem Tag angeboten werden! Zur Auswahl bleibt alleine der Wein…. Also dann eben das "Standardmenue"…. Was aufgetischt wird ist ein echter Traum. Kreative Antipasti in Miniportionen, wundersSoiattolo Menue 2chön dekoriert auf dem Teller präsentiert. Ein Gang besser als der andere!  Das Menue nimmt kein Ende. Von Salsiccia bis hin zu feinsten Pasteten ist alles vertreten.  Unerreicht ist jedoch die "Trota in Carpione di Moscato" eine Forelle, die mehrere Tage in einem Sud aus Gemüse, Essig und Moscato gebadet hat. (Das Rezept gibt es bei mir auf AnfragSoiattolo Menue 1e).

Als der Kellner schließlich auch noch mit den Desserts und dem Käsewagen vorbeikommt zweifeln wir allmählich ob wir es wirklich am nächsten Tag über den Pass weiter gen Süden nach Rima schaffen werden.

Das Ristorante Lo Scoiattolo ist auch ausführlich 51vagy PTRL._SL160_im Slow Food Standardwerk "Osterie d’ Italia" beschrieben. Dieses schöne Nachschlagewerk ist der Klassiker für kulinarische Expeditionen südlich des Alpenhauptkammes und für uns ein unverzichtbarer Begleiter auf unseren Touren: 

Inzwischen ist das Restaurant unter neuer Leitung, wohl aber immer noch einen Besuch wert.

Geschrieben von Michael | Abgelegt unter GTA, Piemont, Restaurants, Täler | Keine Kommentare

Mittelalterliches Flair in der Gondoschlucht- Hotel Stockalperturm

Wenn man in Brig im Rhonetal, auf dem Weg zum Simplonpass das mächtige Stockalperschloss sieht, steigt unweigerlich diStockalperturm-Gondoe Vorfreude auf das, was einen auf der anderen Seite des Passes im Schweizer Grenzdorf Gondo erwartet. Dort lies eben jener Kaspar Jodok von Stockalper, ein reicher Handelsherr aus Brig, um 1670 einen Turm zur Lagerung seiner Waren erbauen. Dieser ist nach seiner teilweisen Zerstörung durch einen katastrophalen Erdrutsch im Jahre 2000 seit Anfang 2007 als sehens- und erlebenswertes Hotel wiederauferstanden.

Nur wenige Meter vor der Schweizer Zollstation taucht der imposante Turm unvermittelt inmitten der GonOssola_2007_ 016doschlucht auf.  Schon beim betreten des Hotels wird klar, dass durch die aufwändige Restaurierung ein besonderes Haus entstanden ist. Hier verbindet sich minimalistische Architektur mit mittelalterlichem Flair.

Es dominieren die Farben Weiß, Braun und Grau. Die warmen Brauntöne des schnörkellosen Mobiliars und der Balkendecken verbinden sich mit dem Schneeweiß der gekalkten Wände und dem Grau der grob behauenen Steinfußböden des ehemaligen Lagerhauses zu einem interessanten Ambiente, das Geschichte atmet. Die Zimmer tragen Namen wie „Wein“ oder „Kaffee“, in Anlehnung an die Handelsgüter Stockalpers. Die über zwei Etagen gehenden Fensterfronten bringen Licht in diese Mischung und geben den Blick frei in die imposante Gondoschlucht.

Monika Holzegger, deren Visitenkarte als Berufsbezeichnung „Gastgeberin“ ausweist, und ihr Team tragen entscheidend zum Wohlfühlen in historischen Mauern bei. Ihr unkomplizierter und herzlicher Service sowie die vom Walliser Einfluss geprägte bodenständige Küche machen das Gesamtkonzept „Stockalperturm“ mit dem Motto des Hauses „Stein für Stein sympathisch“ täglich lebendig. Da bedarf es schon der mediterranen Anziehungskraft des nahen Lago Maggiore, um sich von diesem Ort wieder zu lösen.

map 6224307c1549 Mittelalterliches Flair in der Gondoschlucht  Hotel Stockalperturm


Geschrieben von Michael | Abgelegt unter Hotels, Schweiz | Keine Kommentare

Die Südalpen und den Lago Maggiore im 360 Grad Blick

Es gibt wenige Aussichtsgipfel in den Alpen die so ein Traumpanorama wie der Gridone (2188m) bieten und dabei vergleichsweise wenig frequentiert sind.

Capanna-Al-LegnAuf sehr schmalem Sträßchen schraubt man sich über Brissago am Lago Maggiore empor zu den Monti, den Almen, die heute oft als Wochenendhäuser dienen. Alleine die Anfahrt ist schon ein Erlebnis…traumhafte Blicke auf den Lago…

Die Straße endet an einem kleinen Parkplatz auf ca. 1090m. Am dortigen Brunnen füllt man besser nochmal frisches Quellwasser nach, denn vor der Capanna Al Legn , 700m höher und 1.5h später, gibt es keinen Nachschub. Auf gutem Weg schlängelt sich der Weg durch den lichten Wald empor. Besonders eindrucksvoll im Juni, wenn ein Teilabschnitt, der Goldregenwald, in voller Blüte steht.  Die Marschzeit zur Hütte wird leicht überschritten, da das Lago Maggiore Panorama immer wieder Pausen zum schauen und staunen provoziert.

Die Capanna Al Legn ist einer dieser magischen Orte, die einen zum Verweilen “zwingen”. Hier war für manchen sicher die Tour auf den Gridone schon zu Ende….bei dem Panorama:

Die Hütte ist unbewirtschaftet, immer offen und hat einen voll bestückten Weinvorrat, wie in vielen tessiner Selbstversorgerhütten üblich. Tessin 03 076Vor der Tür Granittische und -bänke an denen man nach einem heißen Tag auch zu später Stunde noch von unten gewärmt wird. Das Panorama ist phantastisch und nur schwer zu überbieten. Nach Süden blickt man bis zum Lago di Varese und in die Poebene, während sich im Norden die Tessiner Alpen auftun und sich der Blick nach Westen bis zur Bernina und zum Monte Disgrazia erstreckt.  Und direkt unter uns das endlose blaue Band des Lago Maggiore, den man fast in seiner ganzen Länge überblickt. In 20 Minuten erreichen wir schließlich die Boccetta del Valle, von der aus man einen phantastischen Tiefblick ins Centovalli hat. Vor uns liegt aber noch eine weitere Stunde Aufstieg, teils mit leichter Kraxelei über Felsen, bis wir schließlich auf dem Gridonegipfel mit seinem mächtigen Gipfelkreuz stehen.

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Italien hinter uns und die Schweiz vor uns, oder umgekehrt……je nach Blickrichtung. Der Ausblick ist jedenfalls atemberaubend! Von der Monte Rosa Ostwand bis zur Bernina ….. …zum Gipfelpanorama - Video

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Geschrieben von Michael | Abgelegt unter Gipfel, Hütten, Lago Maggiore, Tessin | 3 Kommentare