Die Capanna Cristallina - architektonische Meisterleistung, oder "Zigarrenkiste" mit Basodinoblick?

Die Capanna Cristallina - architektonische Meisterleistung, oder "Zigarrenkiste" mit Basodinoblick?

Die Antwort auf diese Frage muss sich jeder selbst ersteigen, in 4 Stunden und auf 1200 Höhenmetern. So weit ist es von Ossasco im Val Bedretto herauf zu dieser in mehrfacher Hinsicht ...

Wandern in der vertikalen Felswand? Die Ruta del Cares in den Picos de Europa macht's möglich!

Wandern in der vertikalen Felswand? Die Ruta del Cares in den Picos de Europa macht's möglich!

Soviel vorweg: Es ist ein Sensationsweg! Was da in Asturien und León, nicht einmal 20 km Luftlinie von der spanischen Nordküste und dem Atlantik entfernt auf den Wanderer wartet, verschlägt einem schier ...

Das Val Bavona. Little Yosemite im Tessin!

Das Val Bavona. Little Yosemite im Tessin!

Das Val Bavona, ein Seitental des Maggiatals, hat es uns seit langem angetan. Der etwa 10 km lange Talboden zwängt sich zwischen Steilwände, die hunderte von Metern hoch sind und in ...

“Erstbegehung” im Tal der Zeichen: Auf der Via Raetia durch das Valle Camonica zum Iseo See.

“Erstbegehung” im Tal der Zeichen: Auf der Via Raetia durch das Valle Camonica zum Iseo See.

Ein Tal mit Felsgravuren die zum Unesco Weltkulturerbe erhoben wurden, ein malerischer See mit der größten Insel in einem italienischen Binnengewässer und alles angereichert mit hervorragender lombardischer Küche. In dem Umfeld kann ...

Aus dem Mairatal in den Kessel von Elva. 3000er Blick,  Freskenzyklen, Haarjäger und ein botanisches Rätsel: Eier die im Garten wachsen.

Aus dem Mairatal in den Kessel von Elva. 3000er Blick, Freskenzyklen, Haarjäger und ein botanisches Rätsel: Eier die im Garten wachsen.

Eine Genusstour für alle Sinne sollte es werden! Und doch können wir die Erlebnisdichte dieser Etappe des Mairawegs, einer der kürzesten, am Morgen als wir in San Martino aufbrechen nur erahnen. Sanft ...

Die Alpe di Spluga - Ein Rifugium erster Klasse auf dem beschwerlichen Weg vom Maggia- ins Verzascatal.

Die Alpe di Spluga - Ein Rifugium erster Klasse auf dem beschwerlichen Weg vom Maggia- ins Verzascatal.

Ganz unbekannt sind sie ja nicht, die beiden Täler im Hinterland des Lago Maggiore! Aber die Topografie sorgt, wie so oft im Tessin, dafür dass selbst traumhafte Orte quasi unberührt bleiben. Die ...

Vom Val Malenco zur Forno Hütte - Gletscherpanorama deluxe!

Vom Val Malenco zur Forno Hütte - Gletscherpanorama deluxe!

Das Frühstück in der Albergo Chiareggio halten wir kurz. Schließlich lockt draußen Kaiserwetter und ein  herrlicher Übergang in die Schweiz, der Forno Paß (2768m). Nach 10 Minuten endet die Fahrstraße im wunderschönen ...

Die Südalpen und den Lago Maggiore im 360 Grad Blick

Die Südalpen und den Lago Maggiore im 360 Grad Blick

Es gibt wenige Aussichtsgipfel in den Alpen die so ein Traumpanorama wie der Gridone (2188m) bieten und dabei vergleichsweise wenig frequentiert sind. Auf sehr schmalem Sträßchen schraubt man sich über Brissago am Lago ...

Mittelalterliches Flair in der Gondoschlucht- Hotel Stockalperturm

Mittelalterliches Flair in der Gondoschlucht- Hotel Stockalperturm

Wenn man in Brig im Rhonetal, auf dem Weg zum Simplonpass das mächtige Stockalperschloss sieht, steigt unweigerlich die Vorfreude auf das, was einen auf der anderen Seite des Passes im Schweizer Grenzdorf ...

Die Trattoria 'Uomo Selvatico'; ....zu Gast beim Waldmensch von Chiavenna.

Die Trattoria 'Uomo Selvatico'; ....zu Gast beim Waldmensch von Chiavenna.

Aus dem einsamen Savogno kommend, schafft es Chiavenna schnell trotz, oder gerade wegen seines kleinstädtischen Charakters und der mediterranen Betriebsamkeit  einer unserer Lieblingsorte südlich des Alpenhauptkammes zu werden. Schon der Weg ...

Über den höchsten Bahnhof Europas ins Puschlav....der ideale Einstieg für den Weg von Poschiavo nach Chiavenna.

Über den höchsten Bahnhof Europas ins Puschlav....der ideale Einstieg für den Weg von Poschiavo nach Chiavenna.

Es sollte diesmal die Bernina Südseite  sein. Wie meist war unser Tourenkonzept auf mediterrane Bergerlebnisse angelegt. Diesmal allerdings mit einem Einstieg für Eisenbahn- und Technikfreaks. Sicher ist es ein Leichtes den ...

Die Venus vom Orta See

Die Venus vom Orta See

Der Ortasee zählt sicher zu den "vernachlässigten" oberitalienischen Seen. Und das ist aus der Sicht des Genießers gut so! Orta San Giulio am Ostufer des Sees  bildet einen romantischen Ausgangsort z.B. ...

Val Grande Nationalpark: Der Südeinstieg. Mit Panoramagarantie vom Monte Rosa bis zum Apennin!

Val Grande Nationalpark: Der Südeinstieg. Mit Panoramagarantie vom Monte Rosa bis zum Apennin!

Den Blick auf das höchstgelegene Haus Europas auf der Signalkuppe des Monte Rosa, den Lago Maggiore, die Borromäischen Inseln, den Orta See, den Lago di Varese, die Poebene und die Ausläufer des ...

Die Antica Osteria Dazio und das malerische Fusio: Eine perfekte Oase am Ende des Val Lavizzara!

Die Antica Osteria Dazio und das malerische Fusio: Eine perfekte Oase am Ende des Val Lavizzara!

Darauf hatten wir uns schon während der ganzen 1250 Höhenmeter des Abstiegs vom Passo del Naret gefreut: Ein kühles Bier auf der herrlichen Sonnenterrasse der Antica Osteria Dazio! Und dann ein Rundgang ...

Das schwarze Tal..... eindrucksvolle Walserkultur und der Blick auf das höchstgelegene Haus Europas.

Das schwarze Tal..... eindrucksvolle Walserkultur und der Blick auf das höchstgelegene Haus Europas.

Der Talboden des Val Vogna liegt noch in tiefem Schatten, als wir uns im gleichnamigen Rifugio auf eine herrliche Tour über den Passo del Maccagno vorbereiten. Die Gipfelkämme dieses Seitentals des ...


3500 km² “Terra Incognita”….mitten in den Alpen! Oder kennen Sie etwa den Sentiero delle Orobie in den Bergamasker Alpen?

Anflug-Bergamo Es ist schon erstaunlich wie konsequent das Hinterland der Lombardischen Provinzhauptstadt Bergamo, die Alpi Orobie, in der deutschsprachigen Alpinliteratur bis zum heutigen Tag ignoriert wird. Vergleichsweise aufwändig gestaltet sich daher auch die Planung unserer Tour auf dem “Sentiero delle Orobie Orientale”. Nie gehört? Sie befinden sich in guter Gesellschaft! Genau dieser “Terra Incognita” Aspekt macht für uns den Reiz aus, diesen Weg zumindest teilweise zu begehen. In einer guten Wanderwoche erschließt er die eParco-delle-Orobieindrucksvolle Bergwelt am Ende der sich fächerförmig von Bergamo nach Norden  ziehenden Täler Valle Brembana und Valle Seriana. Ein wunderschönes Gebiet, zwischen Comer See und Iseo See, das obwohl nördlich des Alpenhauptkamms unbekannt, doch bestens durch Hütten und Verkehrsinfrastruktur in den Tälern erschlossen ist. So fragen wir uns auch zunächst, ob eine Bergtour von oben beginnen kann? Es geht tatsächlich!

Piazza-BrembanaPer Flugzeug überqueren wir die Alpen bei Kaiserwetter. Schon die Ankunft im schön auf einem Hügel trohnenden Bergamo beweist, dass eine Bergtour auch “von oben” und sogar mit einem Cappuccino beginnen kann. So ganz nach unserem Geschmack…. Das sehr gut ausgebaute Bussystem, das die Täler im Norden erschließt, erinnert sehr an die Schweizer Postbusse. Und die Präzision mit der es funktioniert kommt uns schon fast etwas “un-italienisch” vor. Doch die Italienklischees sollten noch weiter strapaziert werden.  So erwartet uns im Vorbeifahren ein weiteres Urgestein der Italiensehnsucht, San Pellegrino Terme, mit Roncobelloseinem gleichnamigen Mineralwasser, das gestapelt zu gigantischen Bergen gelber Plastikkisten einen grellen Kontrast zur üppig grünen Bergwelt ringsum bildet. Auch das örtliche Grandhotel hat schon bessere Zeiten gesehen. Immer schmaler werden schließlich die Sträßchen, die sich ins Gebirge winden. Und immer italienischer die Dörfer. Nach einem in Piazza Brembana mit  Schweizer Präzision vollzogenen Wechsel der Buslinie, spuckt uns schließlich der örtliche Nahverkehr in einem Schmuckstück dieser Art aus. Roncobello heißt es. Aufstieg-von-RoncobelloUnd der Name ist Programm. Langestreckt schmiegt sich das “schöne” Ronco an den Sonnenhang eines kleinen Seitentals des Valle Brembana. Genau der richtige Startpunkt um sich mediterran inspiriert für einige Tage in die “Terra Incognita” zu verabschieden. Zuvor fassen wir noch an einem der schönen Dorfbrunnen italienisches Mineralwasser, “Roncobello Terme” sozusagen.  Und nach einem leider unvermeidlichen 20 minütigen Marsch auf einem Fahrsträßchen schlagen wir uns endlich auf einem grün überwucherten Saumpfad in die Berge.

Capanna-2000-v1 Die Capanna 2000 ist unser heutiges Ziel. Nicht direkt am Sentiero Orobie gelegen, aber dennoch ein guter Stützpunkt für den Einstieg von Süden. Auf schmalen Pfaden windet sich der Weg an der Westflanke des 2512m hohen Pizzo Arera entlang. Und es ist nicht irgendein Weg auf dem wir unterwegs sind: Es ist der “Sentiero dei Fiori”, der Blumenweg. Und das ist kein übertriebenes Versprechen irgendeines Tourismusmarketingmanagers, sondern die pure Wahrheit. Eine solch geballte Blumenpracht haben wir wohl auf unseren Touren noch nie gesehen. Wo man andernorts einige schöne Arten findet, die eher vereinzelt auftreten, erstreckt sich auf dem Blumenweg die Pracht über ganze Hänge. Von der unglaublichen Artenvielfalt, die uns auch die nächsten Tage begleiten sollte, wird an dieser Stelle ebenfalls noch zu berichten sein!

Capanna-2000 Als wir die Südflanke des Pizzo Arera erreichen erwischt uns auf den letzten Metern noch eine Gewitterfront. Im fahlen Licht vermuten wir schon schlimmes, als auf einer Gratrippe ein unwirtlicher Betonklotz auftaucht. Soll das unser Tagesziel sein? Sieht im trüben Abendlicht eher wie ein Bunker aus! Das Rätsel sollte sich schnell klären, als wir näher kommen. Die Überreste einer Seilbahnstation aus “besseren Zeiten” haben uns in die Irre geführt. Die Capanna “Due Mila” liegt 200 Meter dahinter in einer Senke am Hang. Was für ein Glück. Die Nacht im Bunker bleibt uns erspart und wir tauschen Sie ein gegen ein Bett in einer nett bewirtschafteten Hütte mit schöner, leider bei dem Wetter nutzlosen Aussichtsterrasse.

Capanna-2000-Abendessen Capanna-2000-Pizzoccheri

Aber wir sind schließlich in Italien, da war vorhersehbar, dass uns das mehrgängige Abendessen für den Regen entschädigen wird. Schnell dampft frisches Gemüse auf den Tischen und die Pizzoccheri, Buchweizen “Spätzle” mit Wirsing, Kartoffeln und Käse, das nahe Veltlin lässt grüßen,  lassen erst gar keine Trübsal aufkommen! Und sogar für das  italienische “Zwiebackfrühstück” hHuettenstempel-Capanna-2000at man hier ein Konzept gefunden das den Schmerz lindert. Eine sensationelle gemischte Wurst- und Schinkenplatte mit Coppa, Salami und allem was die umliegenden Täler sonst so hergeben. So machen wir uns also top gestärkt am nächsten Tag auf zum schön gelegenen Rifugio Laghi Gemelli. Doch dazu an dieser Stelle mehr!

Frühstück über den Granitdächern von Malesco: Das Leon d’Oro, ein Top-Stützpunkt für Wanderungen im Val Grande Nationalpark

Val-Grande-Bocchetta-TerzaSollen wir uns nach intensiven und anstrengenden Tagen im Val Grande Nationalpark dem “süßen Leben” im mediterran geprägten Valle Vigezzo hingeben? Oder doch lieber wie geplant eine weitere Selbstversorgerübernachtung im Bivacco Alpe Uovo “auf uns nehmen”? Wir sitzen in der Scharte der Bocchetta di Terza  im Val Grande Nationalpark und grübeln, während wir die grandiose Aussicht über das Val Pogallo und hinunter ins Val Vigezzo, der italienischen Verlängerung des Tessiner Centovalli, genießen. Wir kalkulieren Gehzeiten und Abfahrtszeiten der Centovallibahn, die wir am nächsten Tag erreichen wollen. Schließlich finden wiLeon-Doro-Malesco-Loewer schnell eine logische Begründung um den inneren Schweinehund siegen zu lassen und auf direktem Weg die 3 Stunden durch herrliche Wälder und am Wildbach entlang nach Finero abzusteigen. Wir sollten es nicht bereuen, denn das Bed & Breakfast “Leon d’Oro” in Malesco erwies sich als echter Volltreffer! Zuvor allerdings genossen wir noch die freundliche Unterstützung einer jungen Italienerin, die uns mit ihrem Cinquecento die 4km Straße hinunter nach Malesco ersparte. “Granzie Mille!”

Leon-d'Oro-Malesco-KuecheIn den engen Gassen Malescos angekommen schlendern wir, mit unseren schweren Rucksäcken etwas deplaziert wirkend, in Richtung “Leon d’Oro” im Zentrum des 1500 Seelen Dorfs. Den Tipp hatten wir schon in Cicogna bekommen und irgendwie ging er uns nicht mehr aus dem Kopf. Der Empfang in dem alten Bürgerhaus, das wie fast alle hier mit schweren Granitplatten gedeckt ist, fällt dann eher grimmig aus. Das in Stein gehauen Maskottchen des Goldenen Löwen, das im kleinen Innenhof neben dem Leon-d-Oro-MalescoEingang fast in Lebensgröße an der Wand hängt sieht furchteinflößend aus! Diese Löwen-Kampfhund Mutation verliert aber sofort Ihren Schrecken, als wir uns dem liebevoll dekorierten Eingangsbereich nähern und die Schiefertafel mit einem großen “Benvenuti” entdecken, die uns ins Innere dirigiert. Der Empfang ist überaus freundlich. Im Haus wird sofort viel Liebe zum Detail spürbar. Kein Zimmer gleicht dem anderen. Die Rustikale Einrichtung strahlt eine intensive Behaglichkeit aus. Genau das Richtige nach entbehrungsreichen, aber intensiven Tagen im Val Grande. In umgekehrter Richtung wäre das sicher auch eine interessante Erfahrung! Wir belegen sofort den zentralen Ort des Hauses, die gemütliche Wohnküche, mit Beschlag. Die Zivilisation hat uns wieder. Und wie!

Malesco-GassenAm nächsten (glasklaren) Morgen genießen wir das Highlight des “Leon d’Oro”, die sensationelle Dachterrasse auf der inmitten der Granitdächerlandschaft des historischen Ortskerns ein Frühstück mit Alpenpanorama serviert wird! Zum Greifen nah sind die Balkone der Nachbarhäuser, die wir schon am Abend zuvor, schön iluminiert, bewundert hatten. Hier könnten wir Stunden verbringen und den morbiden Charme Malescos genießen. Aber noch wartet der Dorfrundgang auf uns. Und der ist mit seinen lokalen Sehenswürdigkeiten auchMalesco-Kirche nicht zu verachten. Angefangen vom Wappentier des Ortes, dem Drachen, der übergroß den Brunnen vor der Pfarrkirche besetzt hat, bis zu den eindrucksvollen Fresken die man in dieser Dorfkirche mit ihrem schönen Friedhof Malesco-Drachenie vermuten würde, ist Malesco einen Dorfbummel wert. Sogar für Sportfans ist etwas spezielles geboten. Boccia mit würfelförmigen “Kugeln”. Und wir hatten wirklich nicht damit gerechnet ausgerechnet in Malesco Malesco-Frescoetwas zum ersten Mal zu sehen. Was bleibt ist der obligatorische Cappuchino in der Bahnhofsbar und die eindrucksvolle Zugfahrt mit der Centovallibahn, die Locarno und Domodossola verbindet, zurück zu unserem Startpunkt. Was bleibt ist aber auch das Bewusstsein und die Freude, einen besonderen (Unterkunfts-)Ort entdeckt zu haben!

Erkunden Sie Touren im Nationalpark Val Grande!

Und hier erfahren Sie mehr über den besten Wanderführer für das Val Grande!

Landschaftlicher Luxus und kulinarische Versuchungen pur! Unterm Biancograt von der Coaz zur Tschierva Hütte.

Biancograt-FoehnwolkenSchon das morgentliche Zähnepuzzen in der Coaz Hütte ist ein Erlebnis! Der Blick schweift dabei nämlich der Länge nach über das gesamte Val Roseg und den direkt unter der Hütte liegenden langgezogenen Gletschersee, den Lej da Vadret. Von den eisgepanzerten Gipfeln des Bernina Massivs ganz zu schweigen! Die Nacht in den trapezförmigen (!) Lagern dieser “Designerhütte”, über die wir hier bereits berichteten, haben wir bestens überstanden. Der sensationelle Ausblick auf beinahe die Val-Rosegggesamte Route des heutigen Tages sorgt dafür, dass das Frühstück kurz ausfällt. Wir wissen nicht recht, worauf wir uns am meisten freuen sollen: Den beeindruckenden Weg durch die Moränenlandschaft des Val Rosegg, die Pause am feinen Sandstrand des Gletschersees, die abenteuerliche Überquerung des Gletscherflusses mit Hilfe einer Seilbrücke, oder etwa das legendäre Dessertbuffet am Hotel Roseggletscher? Erlebnismäßig reichen diese Sehenswürdigkeiten sicher für weit mehr als einen Wandertag der Superlative! Und soviel ist sicher: Am Abend werden wir in einer weiteren dieser eigenwilligen SAC Hütten übernachten, die aus einem Architektenwettbewerb hervorgegangen sind. Aber eins nach dem anderen….

Lej-da-VadretDer Abstieg führt uns zunächst gemächlich und fast eben ein Stück zurück Richtung Forcla Surlej. Gefühlte T 0,5 gemäß der von uns spontan nach unten erweiterten Schwierigkeitsskala des SAC. Doch der Weg wir schnell anstrengender beim Abstieg Richtung Lej da Vadret. Wie ein milchig graues Band liegt der ca. 1,5km lange, sogenannte Zungenbeckensee unter uns, während wir in dem mit Blöcken durchsetzten Hang aus Gletscherschutt schnell an Höhe verlieren. Ein feiner Sandstrand auf 2160m Höhe erwartet uns! Hier fließt er also zu Tal, der Roseggletscher, der an der Coaz Hütte noch zum greifen nah war. Kaum vorstellbar, dass er sich noch bis 1934 zwei Kilometer weiter talauswärts mit dem Tschiervagletscher Val-Roseg-Seilbahn-1vereinigte! Was geblieben ist, ist eine gigantische Moränenlandschaft und der seit 1954 existierende See. Der entstand als sich der Gletscherbach nach starken Niederschlägen ein neues Bett suchte und von der Mittelmoräne aufgestaut wurde. Von diesem perfekten Rastplatz können wir uns nur losreißen weil uns schon das nächste Highlight erwartet. Die Überquerung des reißenden Gletscherbachs per Seilbrücke. Diese befindet sich unterhalb der Moräne des Tschiervagletschers, wenn man den Weg bei einer gelb/schwarzen Metallstange am Wegesrand nach rechts verlässt. Hier steht nun eine der schwierigsten Entscheidungen des Tages an: Abenteuerlich über den Bach und dann in der Fallinie hoch zum Zustieg zur Tschierva Hütte, oder doch talauswärts bis zum Hotel Roseggletscher mit seinem sensationellen Desserbuffet? Irgendwie war es vorher Huettenstempel-Tschierva-Huklar. Der geist war willig , aber das Fleisch war schwach. Also Dessertbuffet! Das will allerdings hart erarbeitet sein. Nein, nicht alpinistisch, sondern eher durch eine hohe Toleranzschwelle für gegenüber den Alpinausflüglern, die diesen Ort zum Tagesprogramm erkoren haben. Aber die frischen Heidelbeeren nach den Tagliatelle mit Pfifferlingen entschädigen für einiges!

Tschierva-HuetteWir verlassen den betriebsamen Ort und steigen zunächst durch herrlichen Lärchenwald auf. Der Weg gewinnt schnell an Höhe und mündet schließlich direkt auf den Kamm der gigantischen Seitenmoräne des Tschiervagletschers. Direkt über uns steigt die scharet Schneide des Biancograt bis auf 4049m in den stahlblauen Himmel. Was für ein Panorama! Da vergisst man dann schon mal, dass der Weg auf dem Moränenkamm nur 30cm breit ist und die Moräne rechtsTschierva-Huette-1 extrem steil abfällt. Wir bleiben also besser stehen, als wir den majestätischen Gipfelaufbau der Schneekuppe (3918m) bewundern, die das Panorama auf der anderen Seite des Gletschers vervollständigt! Am Ende des Aufstiegs erwartet uns eine weitere skurile SAC Hütte. Die altehrwürdige Chamanna TschiervaTschierva-Huette-Anbau mit ihrer trutzigen Steinbauweise wurde als Resultat eines Architektenwettbewerbs und mit einer Investition von 1,65 Millionen Franken um einen “stylischen” Kubus erweitert. (Mehr zum Umbau) Komplett mit Lärchenholz verkleidet setzt dieser Hüttenwürfel einen interessanten Akzent in der sonst auf dieser Höhe von Fels und Eis geprägten Hochgebirgslandschaft. Der St. Moritzer Architekt Hans-Jörg Ruch hat auch innen minimalistische Designarbeit geleistet. Kein Detail der schlichten Inneneinrichtung mit ihren glatten Holztischen lenkt vom phantastischen Gletscherpanorama ab, das über die riesigenTschierva-Huette-Anbau-nach Panoramafenster fast über 360 Grad einsehbar ist! Man muss es mögen, aber einzigartig ist es schon, was da an einigen Stellen in den Schweizer Alpen steht. Und wer mehrere derartige “Designhütten”, wie zum Beispiel auch die Cristallina Hütte im Tessin besucht hat, kann sich bald einer gewissen Faszination dieser Kontraste nicht mehr entziehen.

Erkunden Sie die Tour zur Coaz Hütte!

…und hier geht es zum von uns empfohlenen Wanderführer und zur besten Landkarte für das Engadin:

     

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